Nach Angriff auf Burgstaller: Das passiert beim Schädelbasisbruch

Guido Burgstaller (Mitte)
Der Fußballer befindet sich nach wie vor im Krankenhaus und wird voraussichtlich mehrere Monate nicht spielen können.

Nach einem Schlag ins Gesicht erlitt der Rapid-Spieler Guido Burgstaller einen Schädelbasisbruch und wurde schwer verletzt, der KURIER berichtete. Der 35-Jährige wird seither in einem Krankenhaus behandelt, sein Zustand hat sich nach Angaben seines Fußballvereins verbessert. 

Burgstaller müsse strikte Ruhe halten und noch einige Tage im Spital bleiben. Mindestens drei Monate wird er nicht Fußball spielen können, sagte sein Trainer Robert Klauß am Dienstag.

Die Schädelbasis bildet den unteren Teil des Schädels und ist eine komplexe Struktur, die das Gehirn schützt und wichtige Nerven sowie Blutgefäße beherbergt. Ihr Bruch zählt zu den schwersten Kopfverletzungen, die durch starke Krafteinwirkung entstehen. "Üblicherweise kommt es durch Verkehrsunfälle, Stürze auf den Boden oder schwere Schläge gegen den Kopf zum Schädelbasisbruch. Dies kann ernste Folgen haben, da in der Schädelbasis wichtige Hirnnerven und Blutgefäße verlaufen“, sagt Unfallchirurg Richard Kdolsky.

Die rasche medizinische Versorgung ist bei einem Schädelbasisbruch entscheidend. Wer nach einem Unfall Symptome wie starke Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen oder den Austritt von Flüssigkeit aus der Nase oder den Ohren bemerkt, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen.

Typische Symptome bei einem Schädelbasisbruch

Oft kommt es zu spezifischen Symptomen: So können Blutergüsse um die Augen ("Brillenhämatom") oder hinter den Ohren ("Battle-Zeichen") auf die Verletzung hinweisen. Auch ein Austritt von klarer Hirnflüssigkeit (Liquor) aus der Nase oder den Ohren kann ein typisches Anzeichen sein. 

Neben diesen äußeren Merkmalen können Bewusstseinsstörungen, Schwindel oder Lähmungen auf die Schwere der Verletzung hinweisen. "Am häufigsten kommt es dazu, dass eine Zeit lang ein schlechteres Hörvermögen auf einer Seite besteht sowie zum Bluterguss beim Auge. Eher selten tritt eine Gesichtsnervenlähmung auf", so Kdolsky.

Besonders riskant ist, wenn es zu Schäden an Hirnnerven kommt. "In solchen Fällen oder wenn eine Blutung auftritt, kann es sein, dass operiert werden muss. Auch wenn über längere Zeit Hirnflüssigkeit austritt, kann eine Operation notwendig sein, um die Infektionsgefahr zu verringern. Dies ist zum Glück aber selten", erklärt Kdolsky. Ohne Behandlung können solche Komplikationen lebensbedrohlich sein.

Die Diagnose erfolgt meist mittels Computertomografie (CT), die genaue Einblicke in den Knochenbruch und mögliche Begleitverletzungen gibt. Je nach Schwere des Bruchs können Maßnahmen wie Bettruhe und Antibiotika ausreichen. "Bis der Bruch gut verheilt, ist Schonen angesagt – das kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Die Heilung muss abgewartet werden", so der Mediziner. 

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