Booster-Impfung: Macht es Sinn, sich den dritten Stich früher zu holen?

Booster-Impfung: Macht es Sinn, sich den dritten Stich früher zu holen?
Im Ö1-Interview erklärte Expertin Ursula Wiedermann-Schmidt, warum man nicht voreilig handeln sollte.

Menschen mit Vorerkrankungen, Personen über 65 Jahre und alle, die Astra Zeneca bekommen haben, sollen sich nach sechs Monaten ein drittes Mal impfen lassen. Beim Vakzin von John & Johnson sollte die Auffrischung bereits nach 28 Tagen erfolgen. So lautet die Empfehlung das Nationalen Impfgremiums.

Beim Rest, also gesunden und mit mRNA-Impfstoffen Geimpften, soll nach neun bis zwölf Monaten eine Auffrischung erfolgen.

Wer nicht voreilig handelt, hat höheren Impfschutz

Macht es Sinn, sich den dritten Stich proaktiv früher als empfohlen zu holen? Nein, es sei denn es gebe medizinische Gründe wie eine Immunsuppression, sagt Ursula Wiedermann-Schmidt, wissenschaftliche Leiterin des nationalen Impfgremiums, im Ö1-Journal um acht.

Und: "Je länger man das Auffrischungsintervall hinauszögert, desto potenter, länger und höher ist der Impfschutz danach."

Vor allem bei jungen Menschen sei die Immunantwort so robust, dass ein zu frühes Auffrischen nicht empfehlenswert sei. "Weil die jüngeren Leute auch dann sehr stark mit Impfreaktionen reagieren. Das sieht man besonders bei den Moderna-Geimpften, dass diese, wenn sie frühzeitiger geimpft werden, sehr stark mit der dritten Impfung reagieren. Und das muss man ja nicht unbedingt forcieren."

Wer eine frühere Impfung wünscht, muss diese in jedem Fall mit dem Hausarzt abklären.

Welche Konsequenzen wird es für jene haben, die sich kein drittes Mal impfen? In Österreich handelt es sich derzeit nur um Empfehlungen. Ganz im Gegenteil zu Israel: Wer sich dort nach sechs Monaten keine dritte Impfung verabreichen lässt, verliert den Status eines gültig Geimpften. Der digitale Impfpass gilt dann nicht mehr.

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