Start in die Badesaison ab 1. Mai: Samariterbund warnt vor Unfällen

Am 1. Mai öffnen traditionell viele Freibäder ihre Tore.
- Samariterbund warnt vor Gefahren beim Baden und betont Einhaltung von Baderegeln.
- Badeunfälle sind zweithäufigste Todesursache bei Kindern, Vorsicht und Aufsicht sind entscheidend.
- Empfohlen werden Schwimmkurse für Kinder und Auffrischungskurse für Erwachsene zur Risikominimierung.
Am 1. Mai öffnen traditionell viele Freibäder wieder ihre Tore und das heuer bei erwarteten Temperaturen nahe der 30-Grad-Marke. Mit den steigenden Temperaturen zieht es viele Menschen auch an Seen und Flüsse. Doch was für viele nach unbeschwertem Vergnügen aussieht, birgt ernste Gefahren – besonders für Kinder. Der Samariterbund appelliert daher zum Auftakt der Badesaison an die Einhaltung der Baderegeln und warnt vor Leichtsinn im Wasser.
Laut WHO zählen Badeunfälle zu den zweithäufigsten Todesursachen bei Kindern – auch in Österreich. „Jährlich ertrinken bei uns rund 40 Menschen. Jeder einzelne Fall ist einer zu viel“, sagt Amina Höfinger von der Wasserrettung des Samariterbunds. Schwimmen sei zwar gesund und empfehlenswert, aber nur bei richtiger Vorbereitung sicher.
1. Gesundheit: Wenn du schwimmen gehst, musst du gesund sein!
2. Hinweisschilder beachten: Auf den Hinweisschildern kannst du lesen, was im Schwimmbad erlaubt und was verboten ist. Daran musst du dich halten!
3. Duschen, Abkühlen: Geh erst dann ins Wasser, wenn du dich geduscht und abgekühlt hast!
4. Kältegefühl: Bleib nicht im Wasser, wenn dir kalt ist, du kannst sonst Krämpfe bekommen! Krämpfe sind für den Schwimmer gefährlich!
5. Ohrenerkrankungen: Wenn du Ohrenschmerzen oder eine Ohrenverletzung hast, darfst du nicht schwimmen, springen oder tauchen!
6. Essen: Wenn du viel gegessen hast, warte einige Zeit, bevor du wieder ins Wasser gehst.
7. Starke Sonne: Schütz dich vor der Sonne (Sonnencreme, Kappe, T-Shirt)! Wenn dir heiß ist, darfst du nicht ins kalte Wasser springen!
8. Übermut: Lass dich von anderen nicht dazu überreden, etwas zu tun, was du nicht gut kannst (weit hinausschwimmen, ins Wasser springen oder tauchen).
9. Springen: Spring nur dort ins Wasser, wo es erlaubt ist! Du darfst dabei niemanden in Gefahr bringen! Spring ja nicht in Gewässer, die du nicht kennst, es könnten viele Gefahren lauern!
10. Vorsicht im Erlebnisbad: Im Erlebnisbad sind oft viele Menschen. Beobachte daher auch die Leute in deiner Umgebung! Ruf Hilfe herbei, wenn jemand in Gefahr ist!
Der Samariterbund hat die Baderegeln als Malbuch für Kinder aufbereitet. Der Download ist hier möglich.
Kälteschock und Krämpfe: Nicht einfach hineinspringen
Ein häufiger Fehler sei der spontane Sprung ins kalte Wasser: „Wer überhitzt in den See springt, riskiert einen Kälteschock. Das kann Kreislaufprobleme oder sogar Bewusstlosigkeit auslösen“, erklärt Höfinger. Stattdessen rät sie dazu, sich vorher kalt abzuduschen und langsam ins Wasser zu gehen – am besten nie allein. Wer in Begleitung schwimmt, ist im Ernstfall besser geschützt.
Besondere Vorsicht gilt bei kleinen Kindern. Sie ertrinken oft lautlos – selbst in seichtem Wasser. Schwimmflügel oder aufblasbare Tiere bieten keinen Schutz, betont die Expertin: „Sie ersetzen niemals die Aufsichtspflicht!“ Erwachsene müssten Kinder beim Baden immer im Auge behalten – auch im Planschbecken oder am Ufer.
Um das Risiko langfristig zu senken, empfiehlt der Samariterbund Schwimmkurse schon im frühen Kindesalter. Mit spielerischem Zugang – etwa in der Badewanne – könne man Kindern die Angst vor Wasser nehmen. Auch für Erwachsene gebe es Auffrischungskurse, denn: „Schwimmen kann man in jedem Alter lernen oder verbessern.“
Ob Freibad oder Badesee – mit Umsicht, Aufsicht und gesunder Selbsteinschätzung lassen sich viele Unfälle vermeiden. Der Samariterbund stellt klar: „Sicherheit beginnt vor dem Sprung ins Wasser.“
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