Artenschutzbildanz 2024: Mehr Störche, mehr Tiger, weniger Igel
„Wildtiere verschwinden im Rekordtempo für immer von unserem Planeten und alle Ursachen sind menschengemacht: Lebensraumzerstörung, Übernutzung und Wilderei, invasive Arten, Umweltverschmutzung sowie die Klimakrise“, sagt Georg Scattolin vom WWF.
Die Naturschutzorganisation zieht auch heuer wieder Jahresbilanz über die tierischen Gewinner und Verlierer. Sie zeigt damit, dass sich Engagement auszahlt – und dass es viel zu retten gilt:
In Österreich befinden sich Weißstörche im Aufwind. Sie haben die Nisthilfen im Auenreservat Marchegg gut angenommen. Bei den Seeadlern wiederum verzeichnete der WWF hierzulande bereits 70 Brutpaare. Das österreichische Wappentier, das vor 25 Jahren hierzulande noch als ausgerottet galt, schaffte dank strenger Schutzgesetze ein Comeback.
Dafür steht es neuerdings um den Westeuropäischen Igel schlecht. Durch die Zerstörung von Lebensraum gilt er jetzt als „potenziell gefährdet“. Dem Wolf droht gelockerter Schutzgesetze eine einfachere Bejagung.
Meeresschildkröte, Tiger und Thunfisch sind Gewinner
International schwimmt die Unechte Karettschildkröte auf der Siegerseite. Auf Zakynthos konnte ein Rekord an Nestern gezählt werden.
Auch das Wiederansiedlungsprojekt des Tigers in Kasachstan läuft Erfolg versprechend. Siam-Krokodil und Thunfisch zählen ebenfalls zu den Gewinnern 2024.
Brillenpinguin und Borneo-Elefant sind Verlierer
Bei Brillenpinguin und Borneo-Elefant dagegen geht es um die Existenz. Die afrikanische Pinguinart ist seit heuer als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Aufgrund der Überfischung fehlt es dem Vogel an Nahrung. Von der Unterart des asiatischen Elefanten leben nur noch rund 1.000 Exemplare in freier Wildbahn.
Auch das Bantgen-Rind ist in Südostasien gefährdet. Korallen leiden massiv unter den Rekordtemperaturen in den Meeren.
"Der Schutz der Biodiversität und des Klimas muss weltweit mehr Priorität bekommen”, betont WWF-Artenschutz-Experte Scattolin: "Es braucht dringend einen globalen Schulterschluss, um die artenreichsten Lebensräume zu schützen. Denn eine intakte Natur ist unsere beste Verbündete gegen die Klimakrise und das weltweite Artensterben.”
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