Ägypten: Doch kein Herrscher im Riesensarkophag

Ägypten: Doch kein Herrscher im Riesensarkophag
Knapp drei Wochen nach dem Fund haben Archäologen in Alexandria den schwarzen Sarkophag geöffnet.

Wer im ägyptischen Alexandria baut, kann mit Überraschungen rechnen. Trotzdem war die Sensation perfekt, als Anfang Juli ein Sarkophag aus schwarzem Gestein in fünf Metern Tiefe freigelegt wurde. Mit einer Länge von 2,65 Metern und einer Höhe von 1,85 Metern handelt es sich nach Angaben des Antiken-Ministeriums um den größten derartigen Fund in der Region überhaupt. Experten schätzten, dass der Sarkophag aus dem Ptolemäerreich stammt und damit mehr als 2000 Jahre alt ist.

Spekulationen

Weil in unmittelbarer Nähe auch ein weißer Alabasterkopf freigelegt wurde, vermuteten die Archäologen, dass im Sarkophag die Überreste eines Mannes liegen könnten, der irgendwann zwischen 323 und 30 vor Christus lebte. Wegen der Größe des Sarkophags wurden sogar Spekulationen laut, es könne sich um die Überreste eines Herrschers gehandelt haben, vielleicht sogar um die von Alexander dem Großen.

Das Antiken-Ministerium wies diese Spekulationen bereits vorab zurück. Jetzt gibt es den Beweis: Forschern gelang es, den 30-Tonnen-Sarkophag zu öffnen. Im Inneren fanden sie Knochen - und Wasser.

Familiengrab

"Wir haben Knochen von drei Menschen gefunden", sagte Mostafa Waziri von der obersten Denkmalpflegebehörde Ägyptens. Es habe sich womöglich um ein Familiengrab gehandelt. "Leider waren die Mumien im Inneren nicht im besten Zustand, es sind nur noch Knochen übrig." Einige Überreste seien durch das Abwasser im Inneren des Sarkophags zerstört worden. Das Wasser sei ursprünglich wohl von einem nahegelegenen Gebäude gekommen und durch die rechte Seite des Sarkophags ins Innere gedrungen.

Die Knochen sollen nun weiter untersucht werden, um mehr Hintergründe zu ihrem Alter und zur Todesursache der drei Personen herauszufinden.

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