Ziegelriese Wienerberger weiter auf der Suche nach Übernahmezielen

Ziegelriese Wienerberger weiter auf der Suche nach Übernahmezielen
Drittes Quartal ist besser als erwartet. Wienerberger erwartet 2020 Ebitda in Höhe 480 bis 500 Millionen Euro.

Der börsennotierte Ziegelkonzern Wienerberger hat seinem bereits im August angehobenen Ausblick für das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) bekräftigt. Für 2020 erwartet das Unternehmen einen Wert an der oberen Bandbreite von 480 bis 500 Millionen Euro, wie es am Dienstag anlässlich des Capital Markets Day mitteilte. Bis 2023 will Wienerberger ein zusätzliches Ebitda von 135 Millionen Euro erwirtschaften.

Im ersten Halbjahr 2020 hatte Wienerberger noch - wegen der Coronakrise - einen Nettoverlust von 29,4 Mio. Euro hinnehmen müssen, das Ebitda hatte 255 Millionen Euro betragen, 12 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Im Gesamtjahr 2020 sollen es nun doch 480 bis 500 Millionen Euro werden, was gegenüber 2019 einen Rückgang von 15 bis 18 Prozent bedeuten würde.

Vor Ausbruch der Coronakrise, Ende Februar, hatte der Konzern für heuer noch ein bereinigtes Ebitda von 625 bis 645 Millionen Euro in Aussicht gestellt, dann wurde die Prognose auf 460 bis 480 Millionen Euro zurückgenommen, ehe sie nach dem gut verlaufenen ersten Halbjahr wieder angehoben wurde.

Im dritten Quartal sei die Performance besser gewesen als erwartet, so Wienerberger in einer Aussendung. Gründe seien Preiserhöhungen zur Abdeckung der gestiegenen Kosten sowie ein positiver Beitrag der Maßnahmen zur Performanceverbesserung gewesen. "Diese Effekte konnten Volumensrückgänge, speziell in den europäischen Endmärkten der Wienerberger Building Solutions, größtenteils kompensieren", erklärte das Unternehmen.

In den nächsten Jahren will Wienerberger sowohl organisch wachsen als auch Akquisitionen machen, sagt Konzernchef Heimo Scheuch. Bis 2023 peilt das Unternehmen ein zusätzliches Ebitda von 135 Millionen Euro an - zusätzliche Beiträge aus Übernahmen und "jegliches Marktwachstum/-erholung" seien hier noch nicht berücksichtigt.

Der zusätzliche Ebitda-Beitrag enthält 20 Millionen Euro dem noch ausstehenden konzerninternen Sparprogramm "Fast Forward", wie Wienerberger anmerkte. Im August hatte das Unternehmen gesagt, dass das Sparprogramm heuer rund 30 Millionen Euro bringen soll und dass sich 20 Millionen Euro verzögern könnten.

Zur Erreichung der strategischen Ziele setze man weiterhin auf vier Säulen, wie es am Dienstag hieß: betriebliche Exzellenz, Innovation und Digitalisierung, Nachhaltigkeit sowie "wertschaffende Akquisitionen und Portfoliooptimierungen".

Weiters möchte Wienerberger bis 2023 seinen CO2e-Ausstoß um 15 Prozent gegenüber 2020 reduzieren und seine neuen Produkte zu 100 Prozent recycelbar oder wiederverwendbar machen.

Die Konjunkturprogramme zur Überwindung der Coronakrise und der "Green Deal" der EU dürften nach Ansicht von Wienerberger zusätzliche Marktimpulse geben. Im Gebäudebereich sieht das Unternehmen unter anderem den Trend zum gesunden Wohnen als Wachstumstreiber, profitieren will man auch von den dringend benötigten Investitionen in Infrastruktur, Wohnungsbau und Renovierung in Europa und den USA.

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