Wohnungskauf in Österreich ist vergleichsweise teuer

Münzen und Geldscheine sind in Form eines Hauses gestapelt
In Europa liegt hier Österreich auf Platz drei. Die Preise in großen Städten sind dafür moderater.

Beim Kauf von Wohnraum ist Österreich ein teures Pflaster, wenn man sich die Ergebnisse eines neuen Berichts der Unternehmensberatung Deloitte ansieht. 

Im Property Index 2025 wird die Entwicklung von Kauf- und Mietpreisen in ganz Europa im Vorjahr analysiert. Für frei finanzierte Neubauwohnungen wurden durchschnittlich 5.053 Euro pro Quadratmeter verlangt – im Ländervergleich liegt Österreich damit hinter Luxemburg (8.760 Euro) und dem Vereinigten Königreich (5.203 Euro) auf Rang drei. Bezieht man Israel (6.131 Euro) mit ein, ergibt sich Rang vier.

Auf hohem Niveau

Gegenüber 2023 sind die Preise in Österreich um 2,7 Prozent gestiegen. Deloitte spricht von einer „Stabilisierung auf hohem Niveau“. In anderen Ländern sieht man viel größere Preissteigerungen. In Polen liegen Kaufpreise innerhalb eines Jahres etwa um 19,3 Prozent höher. Die Zahlen, die für den Bericht zusammengetragen wurden, stammen jeweils aus nationalen Analysen. Quellen für Österreich sind etwa der Immopreisatlas der Raiffeisen-Bausparkasse, der EHL Wohnungsmarktbericht und die Statistik Austria.

Trotz des hohen gesamtstaatlichen Niveaus rangieren Österreichs größte Städte im internationalen Vergleich im Mittelfeld (siehe Grafik). „In Österreichs Städten ist Wohneigentum im Vergleich zu anderen europäischen Metropolen erschwinglich“, sagt Gabriele Etzl, Immobilienexpertin bei Deloitte.

Immobilienpreise im Länder-Vergleich: Statistik

Eine eigene Leistbarkeitsrangliste zeigt auf, wie hoch Kaufpreise gemessen am Einkommen sind. In Amsterdam sind etwa 15,4 durchschnittliche Jahresgehälter notwendig, um eine 70-Quadratmeter-Wohnung zu erwerben. Vergleichsweise günstig erhält man Wohnungen dagegen in Turin, wo der Wohnungskauf im Schnitt 4,9 Jahresgehälter erfordert. Manche Städte sind im Leistbarkeitsranking aber gar nicht vertreten. Laut Deloitte liegt das daran, dass manchmal nicht genügend Daten vorhanden sind.

Bei Bestandsmieten bestätigt die Studie Wiens Ruf als mieterfreundliche Stadt: Während man in Luxemburg, Paris oder Dublin mit Quadratmeterpreisen von teilweise über 40 Euro rechnen muss, werden in Wien im Schnitt 10,80 Euro pro Quadratmeter fällig. „Die Gründe für die niedrigen Durchschnittspreise bei Bestandsmieten in Wien sind vielfältig“, erklärt Etzl. „Neben dem sozialen Wohnbau sind es vor allem die im Altbau gedeckelten Mieten und das tendenziell mieterfreundliche Mietrecht, die besonders sind.“

Gebremste Bautätigkeit

Der niedrige Durchschnittspreis ist aber trügerisch. Bei Neuabschlüssen sind weit höhere Preise üblich. „Die Kombination aus knappen Wohnungen und erhöhter Nachfrage nach Mietwohnungen macht die Suche nach einer Mietwohnung zusehends schwieriger“, sagt Etzl. Mit mehr Bautätigkeit könnte ein Engpass verhindert werden. Europaweit wurde 2024 aber eine gebremste Bautätigkeit verzeichnet.

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