Wirecard Österreich geht an deutschen Investor
Wirecard Österreich ist am Dienstag an die deutsche Private-Equity-Gesellschaft Aurin Investment Group verkauft worden. Das teilte die Insolvenzverwalterin Ulla Reisch am späten Nachmittag mit. Der Preis liegt laut der deutschen Zeitung "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise bei knapp 4 Mio. Euro.
Die Insolvenzverwalterin hat ihren Angaben zufolge sichergestellt, "dass für die Kunden der Wirecard Central Eastern Europe GmbH (mit Sitz in Graz, Anm.) die Möglichkeit erhalten bleibt, Leistungen im bisherigen Umfang vom nunmehrigen Erwerber zu beziehen. Darüber hinaus können Arbeitsplätze im entsprechenden Umfang erhalten bleiben", so Reisch. "Überdies wurde mit dem Verkauf ein wesentlicher Schritt für eine sehr hohe Gläubigerbefriedigung gesetzt."
Aurin beabsichtige, den Betrieb des marktführenden Unternehmens mit dem bestehenden Team am Standort Graz zu erhalten, teile Reisch weiters mit. "Zukünftig wird es wieder unter dem Namen QENTA firmieren, um an eine erfolgreiche Historie vor der Zugehörigkeit zum Wirecard-Konzern anzuknüpfen." Technologie und Services sollen zukünftig kontinuierlich ausgebaut werden.
Die in Graz ansässige Wirecard Central Eastern Europe wickelt Zahlungen für unterschiedliche Kunden ab, etwa für die Lotterien und die ÖBB. Insolvenzverwalterin Reisch lagen zuletzt vier Angebote vor, wie sie der APA vergangene Woche mitgeteilt hatte.
Neben der österreichischen Gesellschaft stoßen auch die Wirecard-Töchter in Rumänien, Indonesien und Vietnam auf reges Kaufinteresse, hieß es zuletzt vom deutschen Wirecard-Insolvenzverwalter Michael Jaffe. Weder er noch Aurin und Wirecard hatten sich am Dienstag zum Verkauf der Österreich-Tochter äußern wollen.
Ex-Wirecard-Chef Markus Braun hat unterdessen vor wenigen Tagen eine Haftbeschwerde eingelegt, berichtete das "Handelsblatt" am Dienstag weiters. Der Österreicher sitzt seit rund zwei Monaten in Augsburg-Gablingen in Untersuchungshaft. In einer 70 Seiten langen Beschwerde weist der langjährige Chef des ehemaligen Dax-Konzerns den von der Staatsanwaltschaft unterstellten dringenden Tatverdacht zurück. Außerdem ist aus seiner Sicht die Begründung der Untersuchungshaft nicht nachvollziehbar.
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