Privatklinik-Betreiber: "Wir stehen im Wettbewerb mit Spitzenkliniken"

© Kurier/Juerg Christandl
Thomas Ebm, Geschäftsführer der Wiener Privatklinik, sieht ungebrochen hohen Zulauf aus Osteuropa.
Die Wiener Privatklinik im neunten Bezirk zählt mit über 100 Ordinationen zu den größten medizinischen Zentren Österreichs. Im Gespräch mit dem KURIER spricht Geschäftsführer Thomas Ebm über…
…den Standort:
Mit dem neuen Gebäude, das wir anlässlich unseres 30-jährigen Bestehens bis Ende 2027 um 55 Millionen Euro errichten, verdoppeln wir unsere Kapazitäten. In den beiden neuen Bettenstationen setzen wir auf den europäischen Trend zu Einzelzimmern – schließlich teilt man sich auch in einem Hotel kein Zimmer mit einer fremden Person. Dennoch wird es weiterhin Zweibettzimmer geben. Darüber hinaus entsteht ein moderner OP-Trakt mit sechs Operationssälen, zwei davon als Hybrid-OPs mit jeweils rund 100 m². Medizin wird zunehmend technischer und digitaler – dafür braucht es Platz. Ergänzt wird das Angebot durch eine vollwertige Intensivstation mit drei Betten, die hochkomplexe Eingriffe in optimalem Umfeld ermöglicht.
Mit dem neuen Gebäude, das wir anlässlich unseres 30-jährigen Bestehens bis Ende 2027 um 55 Millionen Euro errichten, verdoppeln wir unsere Kapazitäten. In den beiden neuen Bettenstationen setzen wir auf den europäischen Trend zu Einzelzimmern – schließlich teilt man sich auch in einem Hotel kein Zimmer mit einer fremden Person. Dennoch wird es weiterhin Zweibettzimmer geben. Darüber hinaus entsteht ein moderner OP-Trakt mit sechs Operationssälen, zwei davon als Hybrid-OPs mit jeweils rund 100 m². Medizin wird zunehmend technischer und digitaler – dafür braucht es Platz. Ergänzt wird das Angebot durch eine vollwertige Intensivstation mit drei Betten, die hochkomplexe Eingriffe in optimalem Umfeld ermöglicht.
…Mitbewerber:
Wir stehen im Wettbewerb mit europäischen und internationalen Spitzenkliniken. Als einzige Privatklinik Österreichs verfügen wir über eine eigene Strahlentherapie. Nuklearmedizin sowie modernste KI Unterstütze PET-CT- und SPECT-CT-Geräte erweitern unser Spektrum und sichern Behandlungen auf international höchstem Niveau.
Wir stehen im Wettbewerb mit europäischen und internationalen Spitzenkliniken. Als einzige Privatklinik Österreichs verfügen wir über eine eigene Strahlentherapie. Nuklearmedizin sowie modernste KI Unterstütze PET-CT- und SPECT-CT-Geräte erweitern unser Spektrum und sichern Behandlungen auf international höchstem Niveau.
…die Patienten in seinem Haus:
Rund 30 Prozent unserer Patientinnen und Patienten stammen aus dem Ausland und verfügen über keine österreichische Versicherung. Der Großteil kommt aus Osteuropa, wo man sich aufgrund der medizinischen Möglichkeiten zunehmend nach Zentraleuropa orientiert. Vor knapp 20 Jahren haben wir begonnen, uns im Bereich des europäischen Medizintourismus zu positionieren. Dazu betreiben wir zwei eigene Büros in Rumänien und arbeiten seit vielen Jahren eng mit Partnern in ganz Europa zusammen.
Rund 30 Prozent unserer Patientinnen und Patienten stammen aus dem Ausland und verfügen über keine österreichische Versicherung. Der Großteil kommt aus Osteuropa, wo man sich aufgrund der medizinischen Möglichkeiten zunehmend nach Zentraleuropa orientiert. Vor knapp 20 Jahren haben wir begonnen, uns im Bereich des europäischen Medizintourismus zu positionieren. Dazu betreiben wir zwei eigene Büros in Rumänien und arbeiten seit vielen Jahren eng mit Partnern in ganz Europa zusammen.

© Kurier/Juerg Christandl
Thomas Ebm, Wiener Privatklinik.
…die Gründe für Medizintourismus nach Österreich:
Die medizinische Versorgung in Österreich genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Daher entscheiden sich viele Patientinnen und Patienten bewusst für eine Behandlung hierzulande. Für uns war stets klar, im Ausland keine eigene Klinik zu eröffnen – es ist einfacher, den Patienten ins Krankenhaus zu bringen, als das Krankenhaus zum Patienten. Wir haben höchste Ansprüche an die medizinische Qualität in der Wiener Privatklinik. Wir verstehen uns als Drehscheibe für Patienten und Ärzte. Da sich die Medizin rasant entwickelt, gibt es heute oft mehrere mögliche Therapieansätze. Mit unserem Tumorboard wollen wir den Betroffenen diese Optionen transparent aufzeigen und sie aktiv in die Entscheidungsfindung einbeziehen.
Die medizinische Versorgung in Österreich genießt weltweit einen hervorragenden Ruf. Daher entscheiden sich viele Patientinnen und Patienten bewusst für eine Behandlung hierzulande. Für uns war stets klar, im Ausland keine eigene Klinik zu eröffnen – es ist einfacher, den Patienten ins Krankenhaus zu bringen, als das Krankenhaus zum Patienten. Wir haben höchste Ansprüche an die medizinische Qualität in der Wiener Privatklinik. Wir verstehen uns als Drehscheibe für Patienten und Ärzte. Da sich die Medizin rasant entwickelt, gibt es heute oft mehrere mögliche Therapieansätze. Mit unserem Tumorboard wollen wir den Betroffenen diese Optionen transparent aufzeigen und sie aktiv in die Entscheidungsfindung einbeziehen.
…Patienten ohne Privatversicherung:
Diese Gruppe wächst leicht an. Viele entscheiden sich für ein Privatspital, weil dort Wartezeiten deutlich kürzer sind.
Diese Gruppe wächst leicht an. Viele entscheiden sich für ein Privatspital, weil dort Wartezeiten deutlich kürzer sind.
…plastische Chirurgie und Schönheits-OPs:
Das spielt bei uns kaum eine Rolle – mit Ausnahme von rekonstruktiven Eingriffen und der Behandlung von Nervenverletzungen. Klassische Schönheitsoperationen werden wir auch künftig nicht anbieten. In Wien gibt es dafür spezialisierte Einrichtungen.
Das spielt bei uns kaum eine Rolle – mit Ausnahme von rekonstruktiven Eingriffen und der Behandlung von Nervenverletzungen. Klassische Schönheitsoperationen werden wir auch künftig nicht anbieten. In Wien gibt es dafür spezialisierte Einrichtungen.
…das Image von Privatkliniken:
Das hat sich in den letzten 20 Jahren stark gewandelt. Privatkliniken sind heute systemrelevant. Während der Covid-Pandemie haben wir bewiesen, dass wir einspringen können – und aktuell unterstützen wir erneut, indem wir Wartelisten im öffentlichen Bereich abbauen. Wir verstehen uns klar als Partner: Das öffentliche Gesundheitssystem muss funktionieren, weil wir alle davon abhängen. Ein Zusammenbruch wäre eine Tragödie.
Das hat sich in den letzten 20 Jahren stark gewandelt. Privatkliniken sind heute systemrelevant. Während der Covid-Pandemie haben wir bewiesen, dass wir einspringen können – und aktuell unterstützen wir erneut, indem wir Wartelisten im öffentlichen Bereich abbauen. Wir verstehen uns klar als Partner: Das öffentliche Gesundheitssystem muss funktionieren, weil wir alle davon abhängen. Ein Zusammenbruch wäre eine Tragödie.
…das öffentliche Gesundheitssystem:
Österreich verfügt über eines der besten Gesundheitssysteme Europas mit hoher Betten- und Krankenhausdichte. Das ist einzigartig, kostet jedoch viel und erfordert die Bereitschaft, es zu finanzieren. Dennoch müssen wir es optimieren – etwa indem Patienten gezielter in Primärversorgungseinheiten gelenkt werden.
Österreich verfügt über eines der besten Gesundheitssysteme Europas mit hoher Betten- und Krankenhausdichte. Das ist einzigartig, kostet jedoch viel und erfordert die Bereitschaft, es zu finanzieren. Dennoch müssen wir es optimieren – etwa indem Patienten gezielter in Primärversorgungseinheiten gelenkt werden.
…fehlendes Personal:
Der Fachkräftemangel betrifft ganz Europa und wird uns noch länger begleiten. In der Vergangenheit wurde zu wenig ausgebildet. Wir brauchen klare Regeln, die es EU-Bürgern mit entsprechender Qualifikation erleichtern, überall zu arbeiten – aktuell ist das noch zu kompliziert. Auch wir spüren den Personalmangel und setzen auf Digitalisierung, um Mitarbeiter zu entlasten. So sind wir etwa dank KI auf allen Stationen komplett papierlos. Wichtig ist, Fachkräfte von Bürokratie zu befreien, damit sie die notwendige Zeit für ihre Patienten haben.
Der Fachkräftemangel betrifft ganz Europa und wird uns noch länger begleiten. In der Vergangenheit wurde zu wenig ausgebildet. Wir brauchen klare Regeln, die es EU-Bürgern mit entsprechender Qualifikation erleichtern, überall zu arbeiten – aktuell ist das noch zu kompliziert. Auch wir spüren den Personalmangel und setzen auf Digitalisierung, um Mitarbeiter zu entlasten. So sind wir etwa dank KI auf allen Stationen komplett papierlos. Wichtig ist, Fachkräfte von Bürokratie zu befreien, damit sie die notwendige Zeit für ihre Patienten haben.
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