Weitere Pleiten im strauchelnden Signa-Imperium

Weitere Pleiten im strauchelnden Signa-Imperium
Insolvent ist auch die Signa Real Estate Management GmbH. Sie hat 47 Mitarbeiter und 58,3 Millionen Euro Schulden.

Mit der Pleite der Signa Sports United (SSU) wurde Ende Oktober 2023 der Zusammenbruch des Immobilien- und Handelsimperiums von René Benko eingeläutet. Signa Sports musste vor den Konkursrichter treten, weil die Signa Holding eine zugesagte Geldspritze in Höhe von 150 Millionen Euro nicht mehr stemmen konnte. Nun läuft es im Insolvenzverfahren der Signa Sports United GmbH, die einst mit 3,2 Milliarden Dollar an der Börse bewertet war, alles andere als gut. Der Insolvenzverwalter hat dem Gericht angezeigt, dass „Masseunzulänglichkeit vorliegt“. Das heißt, dass kein Geld vorhanden ist, um das Insolvenzverfahren fortzuführen.

 Insolvent ist auch die Signa Real Estate Management GmbH (auch Signa REM). Sie hat 47 Mitarbeiter und 58,3 Millionen Euro Schulden. "De facto fungiert die Antragstellerin als Service-Gesellschaft innerhalb der SIGNA Real Estate-Gruppe und erbringt Leistungen in den Bereichen Akquisitionen, Entwicklung, Research, Vermietung, Development, Asset Management sowie Verkauf für die Signa Prime Selection AG (SPS AG), die SIGNA Development Selection AG („SDS AG“) sowie deren jeweiligen Konzerngesellschaften", heißt es im Insolvenzantrag. Die freien Aktiva werden lediglich mit 5,953 Millionen Euro beziffert.

Die Pleite-Ursache "liegt insbesondere darin, dass infolge der Sanierungsverfahren der SPS AG bzw SDS AG nicht nur die Geschäftsgrund-lage der SIGNA REM selbst weggefallen ist, sondern auch die für deren Beteiligungen (insb SIGNA Real Estate Management Germany AG, SIGNA Hospitality GmbH, SIGNA REM Beteiligung GmbH, samt der mitelbar gehaltenen SIGNA REM Transactions GmbH). Dies führt nicht nur zu einem erheblichen Abwertungsbedarf bei den Beteiligungsansätzen, sondern insbesondere auch zu ei-nem umfassenden Wertberichtigungsbedarf bei den intercompany-Forderungen", heißt es dazu weiter.

Indes wurde für die insolvente SSU-Tochter Tennis-Point ein Käufer gefunden. Das Investorenkonsortium unter Führung der Gesellschaft Orlando Capital V und unter Beteiligung des Firmengründers Christian Miele werde das Geschäft weiterführen.  Eine entsprechende Vereinbarung hätten die Investoren mit dem Insolvenzverwalter der Tennis-Point GmbH, Christian Gerloff, geschlossen, teilte dieser am Montag mit.

Galeria in Schieflage

Nun steht die nächste Signa-Pleite ins Haus. Laut deutschen Medienberichten soll die Essener Warenhauskette und Signa-Tochter Galeria Karstadt Kaufhof (12.500 Beschäftigte, 92 Filialen) dieser Tage Insolvenz anmelden – zum dritten Mal seit 2020. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform hat Galeria bereits als „Ausfall“ herabgestuft. Auch der Galeria hatte die mittlerweile insolvente Signa Holding eine Geldspritze in Höhe von 200 Millionen Euro zugesagt, die höchstwahrscheinlich nicht erfolgen wird. Dadurch droht Galeria die Überschuldung. Galeria benötigt zumindest 90 Millionen Euro Liquidität, um ihre Rechnungen bedienen zu können. Laut Lebensmittelzeitung soll Galeria 2022/23 495 Mio. Euro Verlust geschrieben haben. 

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