Wasser in den Wein? EU-Kommission rudert zurück

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Es soll aber Verhandlungen über Änderungen des Rechtsrahmens für Rebensaft mit geringerem Alkoholgehalt geben.

Kein Wasser in den Wein: Die EU-Kommission hat Befürchtungen aus Italien zurückgewiesen, sie wolle die Verdünnung von Wein zur Senkung des Alkoholgehalts fördern. Es gebe keinen solchen Vorschlag der Kommission, sagte ein Sprecher am Dienstag in Brüssel. Eingeräumt wurde aber, dass über eine Anpassung des Rechtsrahmens für Wein verhandelt wird.

Wichtige Chance

Die Entwicklung von Wein mit einem niedrigen Alkoholgehalt sei eine wichtige Marktchance für die Branche in der EU, so der Sprecher weiter. Die Nachfrage nach solchen Produkten sei in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Deshalb habe die Kommission 2018 vorgeschlagen, den Rechtsrahmen für Wein entsprechend anzupassen, sagte der Sprecher. Darüber werde derzeit zwischen dem EU-Staaten und dem Europaparlament verhandelt.

Vorige Woche hieß es in Italien, Pläne Brüssels im Rahmen eines "Aktionsplans zur Verbesserung der Gesundheit der europäischen Bürger" würden vorsehen, eine teilweise oder vollständige Dealkoholisierung von Weinen mit der Möglichkeit der Zugabe von Wasser zuzulassen.

Proteste

Das hatte zu Protesten geführt. Unter anderen hatte Agrarminister Stefano Patuanelli Widerstand angekündigt. Der Landwirtschaftsverband Coldiretti warnte vor "Verbrauchertäuschung". Italien ist mengenmäßig Weinweltmeister. Der Jahresumsatz lag zuletzt bei rund elf Milliarden Euro.

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