Wallraff deckt Hygiene-Mängel bei Burger King auf

Die "Undercover-Reporter" von RTL lösten großen Ekel bei den TV-Zusehern und einen Sturm der Empörung aus.

Das Umetikettieren abgelaufener Lebensmittel, Küchendienst nach dem Kloputzen und andere gravierende Verstöße gegen das Lebensmittelgesetz - was Montagabend im Rahmen der RTL-Reihe „Team Wallraff - Reporter Undercover“ aufgedeckt wurde, löste einen Sturm der Empörung aus. Schon während der Ausstrahlung schafften es die Hashtags #BurgerKing, #Wallraff und #teamwallraff in die Top Ten der Twitter Trends.

Ein kleiner Tweet-Auszug:

Mit versteckter Kamera wollten der 71-jährige Günter Wallraff und seine Mitarbeiter bei Burger King eigentlich wegen Schwarzarbeit, sittenwidriger Entlohnung und Verstößen gegen Arbeitsschutzvorschriften ermitteln, hieß es seitens RTL. Im Visier hatte man dabei die Restaurants des Franchisenehmers Ergün Yildiz, der deutschlandweit über 91 der insgesamt 671 Franchise Burger-King-Filialen betreibt und mit jedem fünfzehnten seiner insgesamt über 3000 Mitarbeiter in einem Rechtsstreit liegt. Im Laufe der Recherchen seien mehr und mehr die zum Teil schlimmen Hygienebedingungen in den Mittelpunkt getreten.

"Um möglichst große Gewinne zu erzielen, wird am Personal und damit auch an der Sauberkeit gespart", Günter Wallraff

"Selbst wenn die Beschäftigten dort für bessere Hygienebedingungen sorgen wollten - sie hätten gar nicht die Zeit dazu. Wer dagegen aufbegehrt, wird mit meist unlauteren Methoden aus den Firmen geworfen", zitierte RTL seinen Undercover-Reporter.

Die Resultate dieser Praxis stellen sich wie folgt dar:

  • Bei Raumtemperatur gelagertes, geschnittenes Gemüse wird kurz vor dem Ablaufen mit der Etikettiermaschine wieder "frisch" gemacht.
  • Rote Lichter, die signalisieren, dass Fleischlaberl schon zu lange in der Warmhaltebox liegen, werden durch Knopfdruck abgeschalten - und die sogenannten Burgerpattys weiter verwendet.
  • Mitarbeiter, die die Toiletten reinigen, müssen anschließend mit der gleichen Arbeitskleidung Küchendienst machen.
  • Heimlich entnommene Proben ergeben eine erhöhte Keimbelastung - einige sind sogar "überwachsen", d.h. die Zahl der Bakterien kann nicht mehr beziffert werden. Zum Teil wurden auch Darmbakterien nachgewiesen.

Systematik

Die dahinter steckende Systematik wird durch eine RTL vorliegende interne Mail des Yi-Ko-Holding-GmbH-Geschäftsführers aufgezeigt, mit der er anordnet, dass nur 0,2 Prozent Lebensmittelabfall bei der Zubereitung entstehen darf. Außerdem dürfen demnach lediglich 0,4 Prozent der zubereiteten Speisen und damit gerade mal 4 von 1000 Burgern weggeschmissen werden.

RTL zeigt die Wallraff-Reportage in voller Länge auf seiner Website

Burger-King-Filialen

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