McDonald's: Gentechnik im Chicken-Burger

Gentechnik bei McDonald's - das stößt vielen Fastfood-Fans sauer auf.
Die Hühnerfleisch-Lieferanten des Fastfood-Konzerns dürfen seit April auf gentechnisch verändertes Futtermittel zurückgreifen.

Seit Anfang April erlaubt der Fastfood-Konzern McDonald's seinen Hühnerfleisch-Lieferanten den Einsatz von gentechnisch verändertem Futtermittel. Ein Sprecher von McDonald's Deutschland bestätigte am Sonntag einen entsprechenden Bericht des Nachrichtenmagazins Der Spiegel. Der Kurswechsel des Konzerns stieß bei der Umweltorganisation Greenpeace auf scharfe Kritik. Österreich soll ersten Informationen zufolge nicht betroffen sein.

McDonald's in Europa hatte bisher von seinen Hühnerlieferanten verlangt, dass diese nur gentechnisch unverändertes Futter verwenden. Nun aber hätten die internationalen und nationalen Lieferanten von Hühnerfleisch mitgeteilt, "dass sie mit Beginn des zweiten Quartals dieses Jahres keine ausreichenden Mengen an nicht gentechnisch veränderten Futtermitteln zu wirtschaftlich vertretbaren Konditionen garantieren können", erläuterte der Konzernsprecher.

Kritik: Weniger als ein Cent Unterschied

McDonald's: Gentechnik im Chicken-Burger
A McDouble burger is pictured at a McDonald's restaurant in the Fillmore District of San Francisco, California January 30, 2013. McDonald's popular $1 McDouble cheeseburger, which has lured customers to the Golden Arches since 2008, is getting hard to sustain as rising beef prices threaten the company's profit margin. Picture taken January 30, 2013. REUTERS/Robert Galbraith (UNITED STATES - Tags: BUSINESS FOOD)
"Für McDonald's zählt nur der Preis", sagte Stephanie Töwe-Rimkeit vonGreenpeace demSpiegel zufolge. Mit jedem Chickenburger bekomme der Kunde in Zukunft ein Menü, das den Einsatz von Gift und Gentechnik in der Landwirtschaft fördere. "Und das, obwohl eine Mehrheit der Verbraucher keine Gentechnik im Essen will." Nach Berechnungen von Greenpeace würde sich ein Chickenburger um weniger als einen Cent verteuern, wenn der Konzern weiterhin auf gentechnisch verändertes Futtermittel verzichten würde.

Alle "Chicken"-Produkte betroffen

McDonald's betonte hingegen, dass durch die neue Praxis Qualität und Sicherheit des Essens nicht beeinträchtigt würden. Auch die Weltgesundheitsorganisation habe erst kürzlich festgestellt, dass gentechnisch verändertes Tierfutter keine Auswirkungen auf die Qualität oder Sicherheit von Fleisch, Milch oder Eiern habe, betonte der Konzernsprecher. Vor diesem Hintergrund habe McDonald's Europe in 27 europäischen Märkten im zweiten Quartal die Beschränkung für Lieferanten aufgehoben, wonach diese ausschließlich nicht gentechnisch verändertes Hühnerfutter verwenden durften. Bezogen auf McDonald's Deutschland gelte dies für alle Chicken-Produkte.

Verbot in Österreich weiter aufrecht

Nicht von der Aufhebung des Verbotes betroffen sei hingegen McDonald's Österreich. Anders als in Deutschland habe man den österreichischen Lieferanten die Verwendung gentechnisch veränderten Futtermittels nicht erlaubt, teilte Konzernsprecherin Ursula Riegler am Sonntagabend in einer ersten Reaktion mit.

Der Fastfood-Konzern bleibt damit in den Negativ-Schlagzeilen: Erst im März klagten McDonald's-Mitarbeiter in drei US-Bundesstaaten ihren Arbeitgeber wegen unfairer Bezahlung.

Mitarbeiter klagen McDonald's wegen "Lohndiebstahls":

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McDonald's - Jahreszahlen
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A worker cleans a window of a McDonald's restauran
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File photo of a worker drilling a hole underneath
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File of a McDonald's restaurant sign at a McDonald

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