Bei der Rekordjagd könnte es also noch knapp werden im Finale. Die Anzahl der Nächtigungen zwischen Mai und September liegt aber mit 2,6 Prozent schon über dem Niveau des gleichen Zeitraums vor Corona (Mai bis September 2019: 70,45 Millionen). Entscheidend wird also die Wettersituation und Schneelage im traditionell umsatzstarken Dezember.
Für die erfreuliche Zwischenbilanz bis inklusive September sind zwei Gründe ausschlaggebend: Zum einen der wärmste September seit Messgeschichte nach den Wetterkapriolen im August, von denen vor allem Kärnten betroffen war. Und zum anderen sind es die Stammgäste aus den wichtigsten Herkunftsmärkten wie Deutschland oder Niederlande, die Österreich nicht nur die Treue halten, sondern sogar vermehrt kommen. 70 Prozent aller Gäste kommen aus dem Ausland.
Neben der Klimaproblematik eines zu warmen Septembers, gibt es zwei weitere Wermutstropfen: Ein Minus bei Gästen aus dem Inland, wofür vor allem die Inflation verantwortlich gemacht wird – und die Umsatzentwicklung. Laut Burton liegen die realen Umsätze der Branche, also nach Abzug der Inflation, noch immer um rund zehn Prozent unter dem Niveau des Jahres 2019.
Dennoch zeigen sich die Touristiker erfreut. Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler sagt zum KURIER: „Die Nächtigungszahlen für den September sind eine Bestätigung für Österreich als äußerst beliebte Sommerdestination sowie für die hohe Qualität und das gute Preis-Leistungs-Verhältnis der heimischen Tourismusbranche.“
Auch sie rechnet mit einem Saisonabschluss über 2019. „Dennoch sind die Betriebe durch Mitarbeitermangel und Teuerung unter Druck“, so Kraus-Winkler.
Die September-Nächtigungszahlen würden darauf hindeuten, dass „Nach- und Nebensaisonen zusehends an Bedeutung gewinnen“, heißt es bei der Österreich Werbung. ÖW-Sprecher Thomas Kreidl sagt: „Aus heutiger Sicht gehen wir auch in der kommenden Wintersaison von einer positiven Nachfrageentwicklung aus. Unsere aktuellste Studie für den Winter prognostiziert ein Urlaubervolumen von ca. 20 Millionen Menschen aus den 10 wichtigsten europäischen Märkten. Damit würden wir uns auch deutlich über dem Niveau vom vergangenen Jahr bewegen.“ Und auch Kraus-Winkler verweist auf diese jüngst präsentierte Potenzialstudie und meint: „Zeit, Lust und Geld für Winterurlaub in Österreich sind ausreichend vorhanden.“
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