Vertrag von VW-Chef Herbert Diess bis 2025 verlängert

Diess macht Tempo bei der Transformation des Unternehmens
Der ehemalige BMW-Entwicklungschef ist seit 2015 bei Volkswagen. Sein Vertrag wurde vorzeitig verlängert.

Herbert Diess soll bis zum Herbst 2025 Konzernchef von Volkswagen bleiben. Das wurde am Freitagabend nach Beratungen des Aufsichtsrates bekannt. Der Topmanager solle einen neuen Vertrag über rund vier weitere Jahre erhalten, hieß es aus dem Kontrollgremium.

Bisher war Diess bis zum Frühjahr 2023 als Vorstandsvorsitzender des größten europäischen Autobauers bestellt. Formal handelt es sich jetzt um einen neuen Kontrakt, der bis zum Oktober 2025 laufen soll.

Die Festlegung auf den früheren BMW-Entwicklungschef, der im Sommer 2015 zunächst als Leiter der Kernmarke zu Volkswagen gewechselt war, dürfte zum augenblicklichen Zeitpunkt so manchen in der Branche überraschen. Im vergangenen Jahr hatte es noch hitzige Diskussionen über eine mögliche vorzeitige Vertragsverlängerung gegeben, die Diess nach Darstellung mehrerer Insider aus dem Konzernumfeld selbst eingefordert haben soll.

Üblicherweise wird auch in Wolfsburg erst ab einem Jahr vor dem Auslaufen über eine Fortsetzung verhandelt.Die nun getroffene Vereinbarung gilt als Bekenntnis der Eigentümer zu Diess' Kurs. Er baut die VW-Gruppe umfassend in Richtung E-Mobilität und Digitalisierung um. Ende Oktober 2025 wird er 67 Jahre alt sein.

Mit der Verlängerung bis 2025 in der Tasche kann Diess die Weichen stellen für den Weg des weltweit zweitgrößten Autokonzerns zu CO2-neutralen Produkten und Produktion. Der ehemalige BMW-Manager war Mitte 2015 - wenige Monate vor Bekanntwerden des VW-Dieselskandals - als Chef der Hauptmarke VW nach Wolfsburg gewechselt.

Schon damals zog er wegen seines forschen Auftretens und seines Tempos bei Veränderungen Kritik auf sich. Im April 2018 rückte Diess an die Konzernspitze. Er machte gleich klar, dass er die aus seiner Sicht verkrusteten Strukturen aufbrechen und Volkswagen flexibler machen wolle, um es mit dem US-Elektroautopionier Tesla aufzunehmen.

Kommentare