VKI prüft rechtliche Schritte gegen Tarifumstellung bei Wien Energie
Wien Energie stellt mit 1. September den Tarif um und erhöht den Stromtarif deutlich. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) prüft, rechtliche Schritte einzuleiten. Vorerst gibt der VKI einen kurzen Überblick über die Änderungen sowie ein paar Tipps für verunsicherte Kunden und Kundinnen. Kunden, die nicht widersprechen, werden per 1. September automatisch vom Tarif "Optima" auf "Optima-entspannt" umgestellt.
Der neue Tarif ist zwar deutlich höher als der bisherige, aber noch immer günstiger als der neue "Optima"-Tarif. Außerdem erhalten Kundinnen und Kunden, die sich für ein Jahr binden und den Wechsel schriftlich bestätigen, Gratis-Strom-Tage. Dadurch wird der Tarif "Optima-entspannt" nochmals günstiger.
VKI prüft derzeit die Fristen
Laut VKI ist bei den Tarifen zu beachten: Sollten die Strom-Indexwerte signifikant sinken, dann kann der alte "Optima"-Stromtarif wieder günstiger werden als der neue "Optima-entspannt" (vor allem wenn der VPI nicht unerwartet stark steigt). Im anderen Fall ist der "Optima-entspannt" günstiger. Das bleibt auch so, wenn die Großhandelspreise gleich bleiben oder steigen.
Beim Gas-Tarif wiederum gilt: Der neue "Optima-entspannt" ist nur aufgrund der 70 "gratis Tage" günstiger. Da aber der neue Tarif nach einem vollkommen anderen Index, als der alte "Optima" angepasst wird, ist ein Vergleich darüber hinaus nur sehr schwer möglich.
VKI prüft derzeit Fristen
Der VKI prüft derzeit, ob die kurzen Fristen sowie die automatische Umstellung rechtmäßig sind. Nicht nachvollziehbar ist für den VKI, warum zuerst die Preisanpassungsmöglichkeiten in den AGBs geändert werden und Wien Energie zwei Wochen später mit einem Preisblatt davon abweicht. Der VKI hat für Kundinnen und Kunden ein paar Tipps bereit. So könne über den Tarifkalkulator der E-Control eventuell ein Anbieter mit einem besseren Tarif gefunden werden.
Wählen Kunden den Tarif "Optima-entspannt" mit den Gratis-Strom-Tagen, empfiehlt der VKI den Vermerk "Vorbehaltlich der Zulässigkeit der Preiserhöhung bzw. Tarifumstellung". Zudem rät der VKI den Kunden, sich vor dem 1. September zu entscheiden. Derzeit ist noch offen, ob und wann es eine Sammelklage gegen Wien Energie geben wird. Aber selbst bei einer Sammelklage wird es längere Zeit dauern, bis es hier zu einem Urteil kommt.
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