Versorgung mit Agrarprodukten stabil - Gasmangel wäre Problem
Die Versorgung Österreichs mit Lebensmitteln ist durch den Ukraine-Krieg teurer geworden, aber stabil. Sollte es aber Einschränkungen bei russischen Gas- und Energielieferungen geben, würde dies den Sektor hart treffen. Zu dieser Einschätzung kommt der Krisenstab für Lebensmittelversorgungssicherheit im Landwirtschaftsministerium nach seiner heutigen Sitzung. Nächste Woche soll es dazu ein Treffen von Regierungsvertretern mit Sozialpartnern und Branchenvertretern geben.
Von den Kostensteigerungen seien vor allem Treibstoff, Energie, Futtermittel und Düngemittel, aber auch Transport, Lagerung, Verpackung, Etikettierung und Weiterverarbeitung betroffen, heißt es in einer Mitteilung des Landwirtschaftsministeriums. Der Anbau von Getreide und Ölsaaten erfolge aber trotz gestiegener Düngemittelpreise im üblichen Ausmaß.
EU-Binnenmarkt
andwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) weist in diesem Zusammenhang auf den hohen Selbstversorgungsgrad mit Grundnahrungsmitteln in Österreich hin. Über den EU-Binnenmarkt sei auch die Versorgung mit Produkten wie Futtermitteln stabil. Die hohen Preise würden aber Futtermittelhersteller und den tierischen Sektor unter Druck setzen.
Sollte es nicht ausreichend Gas geben, wäre davon nicht nur der Agrar- und Lebensmittelsektor stark betroffen, sondern auch viele vor- und nachgelagerte Bereiche wie Verarbeitung, Verpackung und Kühlung. Milchwirtschaft, Schlacht- und Zerlegebetriebe, die Verarbeitung tierischer Nebenprodukte und der Gemüse- und Gartenbau seien ebenfalls vom Rohstoff Gas abhängig.
EU-Eiweißstrategie
Wichtig für die stabile Versorgung Österreichs sei der EU-Binnenmarkt. EU-Maßnahmen, die in Österreich umgesetzt werden müssen, seien etwa die EU-Eiweißstrategie, die Freigabe von ökologischen Bracheflächen für die Produktion und die Freigabe staatlicher Beihilfen.
Der BMLRT-Krisenstab wurde Ende Februar eingerichtet und tagt wöchentlich mit etwa 50 Expertinnen und Experten aus dem Landwirtschaftsministerium, dem Sozialministerium, der Agrarmarkt Austria (AMA) und der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen (BAB).
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