Venezuela streicht sechs Nullen aus eigener Währung

Auf Maduro wurde ein hohes Kopfgeld ausgesetzt
Angesichts der Hyperinflation werden erneut Nullen gestrichen. Laib Brot kostete zuletzt sieben Millionen Bolívar.

Venezuela gibt ab Freitag neue Geldscheine aus, mit denen angesichts der Hyperinflation und der schweren Wirtschaftskrise sechs Nullen aus der nationalen Währung Bolívar gestrichen werden. Alle Summen werden laut der Zentralbank des Landes durch eine Million geteilt. Es ist bereits die dritte derartige Reform in dem südamerikanischen Land binnen 13 Jahren.

Neue Banknoten

Laut der Zentralbank sollen die neuen Banknoten im Wert von 5, 10, 20, 50 und 100 Bolívar verfügbar sein. Zudem soll es eine Ein-Bolívar-Münze geben. Außerdem will die Regierung eine neue digitale Währung etablieren, den "Digitalen Bolívar".

Die Zentralbank hatte im Februar mitgeteilt, dass die Inflation im Jahr 2020 fast 3.000 Prozent betrug. Das ölreiche südamerikanische Land steckt seit Jahren in einer schweren Krise. Im Jahr 2019 hatte die Preissteigerung fast 9.600 Prozent betragen. Ein Laib Brot kostete zuletzt rund sieben Millionen Bolívar.

Nicht das erste Mal

Ex-Staatschef Hugo Chávez hatte bereits 2008 drei Nullen gestrichen, im Sommer 2018 waren unter seinem Nachfolger Nicolás Maduro erneut fünf Nullen weggefallen. Venezuela erreicht damit den zweifelhaften Ruhm, das Land Südamerikas zu sein, das die meisten Nullen aus seiner Währung gestrichen hat.

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