US-Zinsen erneut angehoben: Höchstes Niveau seit Finanzkrise

Die Fed erhöhte den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt von 1,75 bis 2,00 Prozent. Weitere Zinserhöhungen in Aussicht.

Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihren Leitzins weiter angehoben. Der Schlüsselsatz, zu dem sich Banken gegenseitig Geld leihen, steige um 0,25 Punkte auf eine Spanne von 1,75 bis 2,00 Prozent, teilten die Währungshüter am Mittwoch in Washington mit. Zuletzt hatte es vor zehn Jahren und damit noch vor dem Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise eine Zwei vor dem Komma gegeben.

An den Finanzmärkten war fest mit der heutigen Entscheidung gerechnet worden. Die Notenbank begründete den zweiten Zinsschritt in diesem Jahr mit der guten Lage der Konjunktur und des Arbeitsmarkts - und signalisierte zugleich noch zwei weitere Zinserhöhungen für heuer.

US-Zinsen erneut angehoben: Höchstes Niveau seit Finanzkrise

Mit der Leitzinserhöhung steigen zunächst die Kosten für Geld, das Banken sich über Nacht untereinander leihen. Doch dadurch werden tendenziell auch Kredite für Unternehmen und Verbraucher teurer. So kann die Notenbank die brummende Konjunktur bremsen und einer möglicherweise drohenden Überhitzung der Wirtschaft entgegenwirken.

Die US-Notenbank hat den Auftrag, mit ihrer Geldpolitik die Beschäftigung zu fördern und das Preisniveau stabil zu halten. Dank des US-Wirtschaftsbooms floriert der Arbeitsmarkt, so dass die Fed Spielraum hat, ihren Kurs zu straffen. Die Erwerbslosenquote lag zuletzt bei 3,8 Prozent - so niedrig wie seit 18 Jahren nicht mehr.

Zugleich muss die Notenbank zunehmend aufpassen, dass die Teuerung nicht aus dem Ruder läuft. Die Jahresinflationsrate erreichte im Mai mit 2,8 Prozent den höchsten Wert seit mehr als sechs Jahren. Die Fed strebt eigentlich eine Rate von zwei Prozent an. Höhere Zinsen sind ein Mittel, mit dem Preisauftrieb gedämpft werden kann.

Kommentare