US-Notenbank: Zinssenkung gefordert

Kritiker sahen die Fed am Platzen der Immo-Blase maßgeblich mitverantwortlich, hätte die Notenbank doch frühzeitig beginnen müssen, die Kreditvergabe zu drosseln und so Geld aus dem Markt zu nehmen.
Der Wunschkandidat von Donald Trump für den vakanten Direktorenposten bei der Fed plädiert für eine Zinssenkung.

Im vorigen Jahr hat die US-Notenbank den Leitzins viermal angehoben. Vergangene Woche erst hat die US-Zentralbank beschlossen, die Zinsspanne von 2,25 bis 2,5 Prozent vorerst nicht weiter anzutasten und auch im weiteren Jahresverlauf die Füße still zu halten. Begründete wurde die Zinspause mit unsicheren Konjunkturaussichten. US-Präsident Donald Trump hat die Notenbank immer wieder massiv kritisiert und ihr vorgeworfen, mit einer aggressiven Zinspolitik den Aufschwung zu gefährden.

Nun hat sich Trumps Wunschkandidat für einen vakanten Direktorenposten für eine sofortige Zinssenkung ausgesprochen. Die Fed sollte umgehend um einen halben Prozentpunkt nach unten gehen, sagte Trumps Ex-Wahlkampfberater Stephen Moore der New York Times.

Moore ist Ökonom und Senior Fellow der konservativen Denkfabrik Heritage Foundation. Der Senat muss der Personalie zustimmen. Derzeit sind im Direktorium der amerikanischen Zentralbank nur fünf von nominell sieben Posten besetzt.

Inflationsziel muss zwei Prozent betragen

Die Fed bleibt nach Einschätzung eines ihrer Mitglieder hinter ihrem Inflationsziel von zwei Prozent zurück. "Wir müssen vorsichtig sein und uns anstrengen, die zwei Prozent dauerhaft zu erreichen", sagte die Chefin des Federal-Reserve-Ablegers in San Francisco, Mary Daly.

"Das ist nötig, um die Glaubwürdigkeit der Fed bei Verbrauchern und Unternehmen zu erhalten." Eine zu niedrige Teuerungsrate lasse das Risiko wachsen, dass es zu einem regelrechten Preisverfall komme. Eine Deflation hemme das Wachstum, weil Verbraucher und Unternehmen ihre Ausgaben und Investitionen immer weiter aufschöben.

Mehr kurzfristige Anleihen

Die US-Notenbank sollte nach Ansicht von Währungshüter Eric Rosengren erwägen, den Anteil kurzfristiger Staatsanleihen zu erhöhen. Das solle der Fed mehr Möglichkeiten geben, auf wirtschaftliche Rückschläge zu reagieren, sagte der Chef der Notenbank von Boston am Dienstag in Hongkong. Er sagte auch, dass er mit einem "ziemlich schwachen" US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal rechne.

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