Weg zum Konkursgericht
„Die Geschäftstätigkeit ist personalintensiv und benötigt zur Bewältigung der Wachstumsstrategie hoch qualifiziertes Personal verteilt auf mehrere Standorte in Deutschland“, heißt es weiter. Die Gesellschaft selbst hält keine Immobilien. Betreut werden unter anderem die Signa-Immobilien Alte Akademie in München, Kurfürstendamm in Berlin, Alsterarkaden und Kaufmannshaus in Hamburg, das Carschhaus (Kaufhof) in Düsseldorf sowie die Immobilie Opernplatz in Frankfurt.
Dazu kommt noch eine Tochterfirma, die sich um die Warenhaus-Immobilien in Deutschland kümmert.
Wie Insider dem KURIER berichten, soll bis spätestens Donnerstag feststehen, ob neue Geldgeber einsteigen oder der Weg zum Konkursgericht angetreten werden muss. Doch die Zeit läuft Signa davon: Ihr fehlt Geld an allen Ecken und Enden. Laut Medienberichten soll der Konzern bis einschließlich Donnerstag zumindest 500 Millionen Euro frisches Kapital benötigen. Doch Benkos Konzern soll bei potenziellen Geldgebern abgeblitzt sein.
Laut den Magazinen Spiegel und News verhandelt Signa nur noch mit dem US-Hedgefonds Elliott über eine Finanzspritze. „Es wurde mit Elliott tagelang verhandelt, jetzt wird es eng“, sagt ein Insider zum KURIER. Elliott will für eine reine Finanzierungslinie nicht nur mehr als 20 Prozent Zinsen abcashen, sondern die Absicherung der Finanzspritze gegen eine etwaige Insolvenz. Denn im schlimmsten Fall würde Elliott ansonsten das eingesetzte Kapital verlieren.
„Warum soll jemand das Risiko eingehen, wenn schon eine erste Signa-Insolvenz in Deutschland eröffnet wurde“, sagt der Insider. „Es muss bald eine Entscheidung fallen, weil am Donnerstag müssen die Gehälter der Mitarbeiter bezahlt werden.“ Nachsatz: „Ich gehe davon aus, dass die Signa Holding, die Signa Prime und die Signa Development einen Insolvenzverwalter benötigen werden.“
Unmut bei den Mitarbeitern
Indes herrscht unter der Signa-Mannschaft Unmut über Signa-Gründer René Benko. Es ist bisher für die Belegschaft völlig unklar, welchen Beitrag Benko zur weiteren Signa-Finanzierung leistet. „Bei uns im Hause gibt es keinerlei Information, was der finanzielle Beitrag von Herrn Benko zur Restrukturierung ist“, sagt ein Insider zum KURIER. „Die Stimmung ist sehr negativ. Die Leute befürchten, dass sie ihr Weihnachtsgeld nicht erhalten werden.“ Fakt ist: Im Insolvenzfall springt dafür der Insolvenzentgeltfonds IEF ein.
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