US-Arbeitsmarkt erholt sich deutlicher als erwartet

US-Arbeitsmarkt erholt sich deutlicher als erwartet
Größtes monatliches Beschäftigungsplus seit August. 916.000 Jobs sind außerhalb der Landwirtschaft entstanden.

Der US-Arbeitsmarkt hat im März seine Erholung von dem schweren Corona-Einbruch mit größeren Schritten als von Experten erwartet fortgesetzt. Die Beschäftigung stieg so stark wie seit gut einem halben Jahr nicht mehr, die Arbeitslosenquote ging weiter zurück. Von einer vollständigen Erholung am Jobmarkt kann aber keine Rede sein, noch immer sind viele Millionen Menschen mehr arbeitslos als vor der Corona-Pandemie.

Die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg im März um 916.000 Stellen, wie das Arbeitsministerium am Freitag in Washington mitteilte. Das war nicht nur wesentlich mehr als in den Monaten zuvor, auch wurden die Erwartungen von Analysten klar übertroffen.

Diese hatten mit einem Zuwachs von im Schnitt 660.000 Jobs gerechnet. Darüber hinaus wurde die Beschäftigungsentwicklung für den Vormonat deutlich nach oben korrigiert.

Rasches Impfen

Die Verbesserungen auf dem Arbeitsmarkt spiegeln nach Angaben des Ministeriums die kontinuierliche Wiederaufnahme der wirtschaftlichen Aktivität wider. In einigen Bundesstaaten wurden Corona-Beschränkungen deutlich gelockert, zudem schreitet die Impfkampagne rasch voran. Allerdings sind die Neuinfektionen in einigen Staaten zuletzt wieder gestiegen.

Besonders viele Stellen kamen im März in den Sektoren hinzu, die zuvor stark von den Beschränkungen des öffentlichen Lebens betroffen waren. Im Freizeitbereich und Gastgewerbe wurden 280.000 Jobs aufgebaut. Allerdings liegt die Beschäftigung dort immer noch um 3,1 Millionen Jobs oder 18,5 Prozent unter dem Vorkrisenniveau vom Februar 2020. Am Bau kamen 110.000 Stellen hinzu, nachdem im Februar viele Jobs wegen der sehr kalten Witterung gestrichen wurden.

Rekordeinbruch

In der Coronakrise war die Beschäftigung im Frühjahr 2020 mit Rekordtempo eingebrochen. Seitdem erholt sich der Arbeitsmarkt. Allerdings sind nach Ministeriumsangaben immer noch knapp zehn Millionen US-Amerikaner ohne Job. Vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in den USA im Februar 2020 waren demnach vier Millionen weniger Menschen arbeitslos als heute.

Dennoch ist die Arbeitslosigkeit klar rückläufig. Die Arbeitslosenquote fiel von Februar auf März um 0,2 Prozentpunkte auf 6,0 Prozent. Analysten hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Vor der Corona-Pandemie hatte die Quote im Februar 2020 bei 3,5 Prozent gelegen.

Keine Vollbeschäftigung

Ökonomen hatten seinerzeit von faktischer Vollbeschäftigung gesprochen. Von diesem Status sind die USA trotz der jüngsten Verbesserungen am Arbeitsmarkt weit entfernt.

Die Lohnentwicklung hat sich unterdessen etwas abgekühlt. Die durchschnittlichen Stundenlöhne sanken gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent, gegenüber dem Vorjahresmonat legten sie um 4,2 Prozent zu. Das war jedoch deutlich weniger als im Februar. Analysten hatten im Monatsvergleich einen leichten Zuwachs und im Jahresvergleich eine höhere Rate erwartet.

An den Finanzmärkten, die wegen Karfreitag teils geschlossen waren, legte der US-Dollar nach den Daten etwas zu. Amerikanische Staatsanleihen, die als sichere Anlage gelten, gerieten etwas unter Druck.

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