Umfrage: Jeder fünfte Klein- und Mittelbetrieb will Jobs abbauen

Umfrage: Jeder fünfte Klein- und Mittelbetrieb will Jobs abbauen
Größtes Problem sind die hohen Energie- und Lohnkosten.

Die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) machen schwere Zeiten durch. „Den KMU geht es schlecht. Sowohl die Lage als auch die Erwartung für die nächsten sechs Monate ist von Pessimismus geprägt“, sagt Gerhard Weinhofer von Creditreform. „Wir sind das einzige EU-Land mit einem negativen Wachstum und somit das Schlusslicht in Europa. Das wirkt sich massiv auf die Unternehmen aus.“

So schlägt der schwächelnde Export nach Deutschland ebenso durch wie die gesamte Unsicherheit rund um die US-Zölle.

„Hausgemachte Probleme sind die hohen Energie- und Lohnkosten. Sie schwächen den Wirtschaftsstandort Österreich und die Wettbewerbsfähigkeit“, sagt Weinhofer. Für diese Umfrage hat Creditreform insgesamt 1.400 Klein- und Mittelbetriebe befragt.

Rückläufige Aufträge

„Die Unternehmen berichteten mehrheitlich von rückläufigen Aufträgen und Umsätzen: 43,1 Prozent der Befragten erhielten weniger Aufträge, während nur 10,9 Prozent einen Anstieg verzeichneten“, so das Wirtschaftsberatungsunternehmen. „Beim Umsatz berichteten nur 13,9 Prozent von Zuwächsen. Das ist der niedrigste Wert seit 16 Jahren. Fast 40 Prozent der Betriebe verzeichneten Umsatzrückgänge.“

„Außerdem gravierend ist, dass die Ertragslage stark im Minus-Bereich ist und viele Unternehmen Verluste schreiben“, sagt Weinhofer. Vor allem in der Baubranche berichten 62 Prozent der Unternehmen von gesunkenen Erträgen.

Weniger Investitionen

Dadurch ist auch die Investitionsbereitschaft gedämpft. Nur rund ein Drittel der KMU planen im nächsten Halbjahr Investitionen. „Aber davon wollen 70 Prozent nur Ersatzinvestitionen tätigen“, sagt Weinhofer. „Es wird eine kaputte Maschine ersetzt, aber keine zweite Maschine gekauft.“ Die maue Lage führt auch zu einem Personalabbau. 27 Prozent haben bereits den Personalstand reduziert, jeder fünfte Betrieb plant künftig Stellenstreichungen.

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