Wirtschaftliche Erholung laut Experten in Gefahr

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Die Zeichen für einen Wirtschaftsaufschwung waren nach dem Abflauen der Coronakrise gut. Das ist jetzt vorbei.

Eigentlich würden die Zeichen nach dem Abflauen der Coronakrise und bevorstehenden Lockerungen auf weiterhin gute wirtschaftliche Dynamik deuten. Alleine schon die Stimmung, die dadurch jetzt steigen hätte können, wäre Balsam auf den wirtschaftlichen Coronawunden gewesen.

Aber die Eskalation der Russland-Ukraine-Krise bringt nun die wirtschaftliche Erholung sicherlich in Gefahr, sagte Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl auf Anfrage der APA am Donnerstag.

Viele Unbekannte

"Durch die Eskalation der Krise, die wir derzeit sehen, ist die Erholung sicherlich in Gefahr", sagte Pudschedl. "Genaueres ist noch schwer beziehungsweise nicht abzuschätzen.

Es gibt zu viele Unbekannte hinsichtlich der weiteren Stärke der Eskalation, der Dauer und natürlich auch bezogen auf die Intensität angekündigter Sanktionen", so der Fachmann.

Die UniCredit-Bank-Austria hat am Donnerstag auch ihren monatlichen Einkaufsmanagerindex veröffentlicht. "Da war die Ukraine-Krise zwar schon in den Köpfen, aber nicht in dieser Eskalationsstufe", erläuterte Pudschedl.

Der Index sank auf immer noch deutliches Wachstum signalisierende 58,4 Punkte. Das Minus zum Jänner von gut 3 Punkten war aber auch der stärkste Rückgang seit fast zwei Jahren.

Neugeschäft gebremst

"Vor allem weniger Dynamik beim Neugeschäft bremste die österreichische Industrie und führte im Februar zu einer deutlichen Verlangsamung der Produktionsausweitung", erläuterte Bank-Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer in einer Aussendung.

"Allerdings nahm das Tempo des Jobaufbaus weiter zu. Die beschränkte Materialversorgung und Transportprobleme verursachten erneut einen starken Kostenauftrieb und eine Verlängerung der Lieferzeiten, doch die Lieferengpässe haben sich weiter entspannt."

"Auch im Euroraum sank im Februar der vorläufige Einkaufsmanagerindex. Der Rückgang um 0,3 Punkte auf 58,4 Punkte fiel jedoch deutlich schwächer aus als in Österreich", so Stefan Bruckbauer.

"Dem starken Rückgang des Einkaufsmanagerindex in Deutschland, dem wichtigsten Handelspartner der heimischen Industrie, auf 58,5 Punkte stand unter anderem eine Verbesserung der Industriekonjunktur in Frankreich gegenüber."

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