Übernahme von Carrefour vorerst geplatzt

Carrefour Hypermarket store in France
Nach Veto der französischen Regierung verzichtet kanadische Kette Couche-Tard wohl auf den Deal.

Aus der Elefantenhochzeit im Einzelhandel wird offenbar doch nichts. Nach Protesten der französischen Regierung dürfte die kanadische Einzelhandelskette Couche-Tard einem Bericht zufolge auf eine Übernahme der französischen Carrefour-Supermärkte verzichten. Die Verhandlungen über den 16-Milliarden-Euro-Deal wurden nach einem Treffen des französischen Wirtschaftsministers Bruno Le Maire und Couche-Tard-Gründer Alain Bouchard in Paris abgebrochen, meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg

Verhandlungen abgebrochen

Die kanadische Gruppe Couche-Tard, die tausende Franchise-Supermärkte und Tankstellen betreibt, hatte Interesse an einem Kauf von Carrefour geäußert und bereits Verhandlungen begonnen. La Maire erteilte den Plänen am Freitag aber eine Absage. Seine Antwort sei ein "klares und definitives Nein", sagte er im Fernsehsender BFM-TV.

Übernahme von Carrefour vorerst geplatzt

Wirtschaftsminister La Maire

100.000 Beschäftigte

Le Maire berief sich darauf, dass Carrefour der größte private Arbeitgeber Frankreichs mit fast 100.000 Mitarbeitern sei. Zudem stünden die Carrefour-Supermärkte für fast 20 Prozent der Nahrungsmittelversorgung. Der Minister hatte auch bereits die Sorge geäußert, dass eine ausländische Übernahme von Carrefour die französischen Bauern in ihren ohnehin schwierigen Preisverhandlungen für ihre Produkte noch stärker unter Druck setzen könnte.

Die französische Regierung hat die Kontrolle über ausländische Investitionen in Schlüsselbereichen und kann juristisch gegen die Übernahme vorgehen.

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