Twitter stellt alte und neue Verifikationshäkchen gleich

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Elon Musk hatte vor kurzem noch angekündigt, dass die früheren Symbole vom 1. April an entfernt werden sollen.

Twitter hat mit der nächsten Neuerung bei seinen Verifikationssymbolen den Nutzerinnen und Nutzern der einst hilfreichen Zeichen weiter entwertet. Der Unterschied zwischen den früher nach einer Prüfung an prominente Nutzer vergebenen Häkchen und den neuen Bezahlsymbolen ohne eine echte Verifizierung ist in der Nacht zu Montag komplett verwischt worden.

Twitter-Eigentümer Elon Musk hatte vor kurzem noch angekündigt, dass die früheren Symbole vom 1. April an entfernt werden sollen. Viele bekannte Nutzer wie Basketball-Star LeBron James machten in den vergangenen Tagen deutlich, dass sie kein Abo abschließen werden, um in ihren Profilen das weiße Häkchen auf blauem Hintergrund zu behalten.

Am Montag hatten zahlreiche früher verifizierte Accounts weiterhin das Symbol - doch der Erklärtext wurde zu beiden Arten der Häkchen angeglichen. Bisher bekamen die Nutzer bei einem Klick auf das Symbol angezeigt, ob es einst kostenlos vergeben oder jetzt mit einer Abo-Zahlung erkauft wurde. Jetzt heißt es zu allen Häkchen, dass der Account entweder ein Abo abgeschlossen hat oder früher verifiziert war.

"New York Times" kein Häkchen mehr seit dem Wochenende

Eine Ausnahme traf das Profil der "New York Times", das seit dem Wochenende kein Verifikationshäkchen mehr hat. Zuvor hatte ein Twitter-Nutzer Musk darauf hingewiesen, dass die Zeitung angekündigt habe, nicht für ein Abo mit dem Symbol bezahlen zu wollen. "Ok, dann nehmen wir es weg", antwortete Musk. Danach griff er die Zeitung in weiteren Tweets an. Er schrieb unter anderem, die "New York Times" verbreite "Propaganda, die nicht einmal interessant ist". Die Tweets der Zeitung nannte er "Durchfall".

Unterdessen hatten auch andere große US-Medien angekündigt, nicht für das Symbol bezahlen zu wollen. Sie hatten am Montag weiterhin ihre Häkchen. Musk reagiert bei Twitter oft auf Tweets von einer Handvoll Accounts mit rechten politischen Ansichten. Medien wirft er schon lange vor, unfair über ihn zu berichten. Vor Kurzem schrieb er, dass sie "rassistisch" gegenüber Weißen seien.

Musk will Geld mit Abos verdienen

Musk hatte Twitter im vergangenen Oktober für rund 44 Milliarden Dollar gekauft. Darauf folgte ein Einbruch der Werbeeinnahmen - und er setzt nur stärker auf Abo-Erlöse. Für einen Nutzer kostet das Abo acht Euro im Monat. Unternehmen und Organisationen sollen für ein goldgelbes Verifikationssymbol aber monatlich eine Grundgebühr von 950 Euro plus 50 Euro für jeden verknüpften Account bezahlen.

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