Türkische Inflationsrate steigt Richtung 20 Prozent

Türkei soll Medien arbeiten lassen
Lebensmittel waren durchschnittlich um 29 Prozent teurer als im Vorjahr. Erzeugerpreise der Unternehmen stiegen um 45,5 Prozent.

In der Türkei hat sich die Inflation den dritten Monat in Folge verstärkt. Die Rate steuert damit auf die Marke von 20 Prozent zu. Im August seien die Verbraucherpreise im Jahresvergleich um 19,25 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt am Freitag mit. Im Juli lag die Inflationsrate bei 18,95 Prozent, im Juni bei 17,53 Prozent. Zuletzt betrug die Inflationsrate Anfang 2019 mehr als 20 Prozent.

Volkswirte wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten eine leichte Abschwächung der Teuerungsrate erwartet. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Verbraucherpreise im August um 1,1 Prozent.

Hauptantrieb: Lebensmittelpreise 

Getrieben wurde der Anstieg durch Lebensmittelpreise. Sie waren im Schnitt um 29 Prozent teurer als vor einem Jahr. Seit Juni hat sich der Preisanstieg bei Lebensmitteln spürbar verstärkt, nachdem die Steigerungsrate in den Monaten zuvor stabil gewesen war.

Die Erzeugerpreise der Unternehmen legten im August sogar um 45,5 Prozent zu. Die steigenden Herstellungskosten der Unternehmen dürften mit einiger Verzögerung zumindest teilweise auf die allgemeinen Verbraucherpreise durchschlagen.

Der gesunkene Kurs der türkischen Lira verteuert die Einfuhren. Gleichzeitig steigen weltweit die Rohstoffpreise. Der Inflationsdruck dürfte also hoch bleiben.

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