Inflation steigt weiter: Im August schon 3,1 Prozent

Niedrige Rohstoffpreise drücken Inflation
Höchster Wert seit Dezember 2011 - Anstiege bei Treibstoff und Flugreisen als stärkste Gründe

Die Inflationsrate für August 2021 beträgt voraussichtlich 3,1 Prozent, nach 2,9 Prozent im Juli, zeigt die Schnellschätzung der Statistik Austria. Das ist der höchste Wert seit Dezember 2011, teilte Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Dienstag mit. "Die derzeit hohe Inflation ist insbesondere durch die niedrigen Energie- und Treibstoffpreise im vergangenen Sommer und den aktuellen Preisanstieg bei Flugreisen bedingt", so Thomas.

Im Vergleich zum Vormonat, also dem Juli 2021, sind die Preise im August laut Schnellschätzung um 0,1 Prozent gestiegen. Auch nach der standardisierten EU-Berechnung (HVPI) sind die Preise im Jahresabstand um 3,1 Prozent höher, nach dieser Berechnung gab es im Monatsabstand keine Verteuerung. Der endgültige Indexstand des Verbraucherpreisindex und Details für August 2021 werden am 17. September 2021 bekanntgegeben.

Auch die Inflation im Euroraum hat im August weiter zugelegt und den höchsten Stand seit fast zehn Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise seien gegenüber dem Vorjahr um 3,0 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Das ist der höchste Wert seit November 2011. Im Juli hatte die Rate lediglich 2,2 Prozent betragen.

Besonders stark verteuerte sich im August erneut Energie, die 15,4 Prozent teurer war als ein Jahr zuvor. Industriegüter verteuerten sich um 2,7 Prozent, Lebens- und Genussmittel kosteten 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. Dienstleistungen waren 1,1 Prozent teurer.

Die Kernteuerung ohne Energie und Lebensmittel zog ebenfalls deutlich an. Sie erhöhte sich von 0,7 auf 1,6 Prozent. Die Kerninflation gilt vielen Ökonomen als zuverlässigere Messgröße für die Teuerung, da sie in der Regel weniger stark schwankt.

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