Schon vor Trumps Amtsantritt: Handelsstreit zwischen China und USA verschärft sich

Schon vor Trumps Amtsantritt: Handelsstreit zwischen China und USA verschärft sich
Die USA haben am Montag Exportbeschränkungen für Halbleitertechnologie nach China erlassen. China wiederum verbietet nun den Export gewisser Metalle in die Staaten.

Der Handelsstreit zwischen China und den Vereinigten Staaten verschärft sich schon vor dem Amtsantritt des mit Zöllen drohenden künftigen US-Präsidenten Donald Trump

Der Export von mehreren Metallen werde ab sofort verboten, wie das Handelsministerium in Peking am Dienstag ankündigte. "Die Ausfuhr von Gallium, Germanium, Antimon und superharten Materialien in die Vereinigten Staaten ist grundsätzlich nicht gestattet", so das chinesische Ministerium. 

Gallium und Germanium stecken beispielsweise in Mikrochips, Glasfaserkabeln und Solarpaneelen. China dominiert den Markt für beide Metalle mit einem globalen Marktanteil von 90 Prozent für Gallium und rund 80 Prozent für Germanium. 

Das silbrig glänzende Halbmetall Antimon kommt in Munition, Infrarotraketen, Atomwaffen und Nachtsichtgeräten sowie in Batterien und Photovoltaikanlagen zum Einsatz. Auf die Volksrepublik entfielen im vergangenen Jahr 48 Prozent des weltweit geförderten Antimons.

Bis einschließlich Oktober hat es heuer noch keine chinesischen Lieferungen von Germanium oder Gallium in Rohform in die USA gegeben. Und das, obwohl die Vereinigten Staaten der viert- beziehungsweise fünftgrößte Markt für diese Mineralien waren, wie chinesische Zolldaten zeigen.

Chinas Exporte von Antimonprodukten sind im Oktober um 97 Prozent zum September eingebrochen, nachdem Maßnahmen zur Begrenzung der Ausfuhren in Kraft getreten sind. Auf die Volksrepublik entfielen im vergangenen Jahr 48 Prozent des weltweit geförderten Antimons, das in Munition, Infrarotraketen, Atomwaffen und Nachtsichtgeräten sowie in Batterien und Photovoltaikanlagen verwendet wird.

Die chinesische Regierung hatte schon im vergangenen Jahr die Ausfuhr wichtiger Mineralien beschränkt.

Exportverbot als Antwort auf US-Beschränkungen

Erst am Montag hat die US-Regierung neue Exportbeschränkungen verhängt, um Chinas Fähigkeit zur Produktion von Halbleitern für Waffensysteme und Systeme Künstlicher Intelligenz (KI) einzuschränken. "Die Vereinigten Staaten haben bedeutende Schritte unternommen, um unsere Technologie davor zu schützen, dass sie von unseren Gegnern in einer Weise genutzt wird, die unsere nationale Sicherheit bedroht", teilte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan am Montag mit.

Die erlassenen Beschränkungen der USA betreffen nach Angaben des Handelsministeriums Ausfuhren an 140 Firmen, darunter die chinesischen Chip-Hersteller Piotech und Sicarrier Technology. Auch die Naura Technology Group, die Anlagen zur Chipherstellung liefert, ist betroffen.

Halbleiter werden für die Computer- und Kommunikationstechnik verwendet. In der Rüstungsindustrie werden sie etwa bei der Verschlüsselung von Kommunikation, bei Radarsystemen oder der Lenkung von Raketen benötigt. Die USA und China konkurrieren in zahlreichen Branchen auf dem Weltmarkt. 

Die Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wachsen damit schon vor Trumps Amtsantritt am 20. Januar. Dieser hatte seine Zolldrohungen gegen China nach seinem Wahlsieg im November nochmals verschärft.

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