Ansturm auf ganz Österreich: Der Tourismus bricht alle Rekorde

Zusammenfassung
- Österreich verzeichnete 2024 mit 154,29 Millionen Nächtigungen und 46,71 Millionen Ankünften ein Rekordjahr im Tourismus.
- Internationale Gäste, vor allem aus den USA und Deutschland, trugen maßgeblich zum Wachstum bei, während Wien mit einem Anstieg von 9,3 Prozent die größte Steigerung erlebte.
- Trotz der positiven Zahlen gibt es Herausforderungen wie hohe Betriebskosten und Personalmangel, die nicht in den Bilanzen reflektiert werden.
Die heimischen Touristiker starten mit einem neuen Rekord bei Ankünften und Nächtigungen ins neue Jahr. Noch nie machten so viele Gäste in Österreich Urlaub wie 2024.
Laut Daten der Statistik Austria stiegen die Nächtigungen in Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen im Vergleich zu 2023 um 2,1 Prozent auf 154,29 Millionen und haben damit sogar den Höchstwert des Jahres 2019 um 1 Prozent übertroffen. "2024 müssen wir als neue Nulllinie betrachten. 2019 kann endlich hinter uns gelassen werden", fasst Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler die Bilanz zusammen. Auch bei den Ankünften gab es einen Zuwachs von 3,3 Prozent auf 46,71 Millionen.
Zuwachs bei internationalen Gästen
Für das Plus sorgten vor allem internationale Gäste, besonders hoch war der Zuwachs aus den USA. Der bei weitem wichtigste Markt war aber weiterhin Deutschland mit einem Anteil von 38 Prozent. Auch hier gab es leichte Zuwächse. 40 Millionen Urlauber kamen aus Österreich. "Sowohl der inländische als auch der ausländische Markt haben sich gut entwickelt", erläutert Peter Laimer von der Statistik Austria, „beim Reisen wird eben zum Schluss gespart“.

Susanne Kraus-Winkler
Wien wurde gestürmt
Mehr als die Hälfte der Nächtigungen entfiel im Vorjahr auf Tirol und Salzburg, wo es leichte Zuwächse gab. Das mit Abstand größte Plus hatte aber Wien mit einem Zuwachs von 9,3 Prozent. Laut Laimer verzeichnet der Städtetourismus schon in den vergangenen Jahren das stärkste Wachstum. Kärnten und Niederösterreich waren leicht rückläufig.
Bei den Unterkunftsarten konnten insbesondere gewerbliche Ferienwohnungen und -häuser ein deutliches Plus verzeichnen: 20,21 Mio. Nächtigungen bedeuteten eine Zunahme um 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Mehrheit der Übernachtungen entfiel jedoch nach wie vor auf Beherbergungsbetriebe der Kategorie 5- und 4-Sterne (54,63 Mio. Nächtigungen), die vor allem vom inländischen Gast zunehmend gebucht werden.
"Extrem gute" Buchungslage für die Semesterferien
„Die Buchungslage für die Semesterferien ist extrem gut“, bestätigt Kraus-Winkler die jüngsten Prognosen der Touristiker. Auch die Schneelage sei sehr zufriedenstellend. Sorge bereiten nur das heuer sehr späte Ostern, was für die Wintersaisonverlängerung in den Skigebieten eine Herausforderung sei.
Die Wintersaison 2024/25 ist bereits "toll angelaufen", heißt es. Im November und Dezember 2024 gab es österreichweit insgesamt 18,17 Mio. Nächtigungen, die Zahl der Gäste stieg auf 6,12 Millionen und übertraf damit erstmals in diesem Zeitraum die Sechs-Millionen-Schwelle.
Erträge und Personalmangel als Sorgenkinder
Trotz der Rekordzahlen ist auch im heimischen Tourismus nicht alles eitel Wonne. Kraus-Winkler verwies auf die hohen Kosten, die von den Betrieben nicht immer weitergegeben werden konnten. "Die Mehrheit der Betriebe hat ein geringeres operatives Ergebnis. Die hohe Nachfrage spiegelt sich nicht in den Bilanzen wider", so die Staatssekretärin. Angespannt sei auch weiterhin die Personalsituation.
Insgesamt habe der Tourismus im Vorjahr erneut einen Personalhöchststand von 243.000 Beschäftigten erzielt. Der Inländer-Anteil sank erneut auf 40 bis 43 Prozent, die Zahl der Drittstaaten-Angehörigen, wozu vor allem Saisonniers zählen, stieg auf 20 Prozent.
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