Wirtschaftslok Tourismus zwischen Kulinarik und Klimawandel

Schönbrunn-Chef Klaus Panholzer, Staatssekretärin Elisabeth Zehetner, ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger und Michael Feiertag, Geschäftsführer der Steirischen Tourismus (von links nach rechts)
Erster Auftritt von neuer Staatssekretärin Zehetner bei Tourismusbörse ITB. Schwerpunkt auf Internationalisierung, Kulinarik und Ganzjahrestourismus

Zusammenfassung

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  • Tourismus-Staatssekretärin Zehetner betont den Tourismus als wichtige wirtschaftliche Stütze und will Akzeptanz in der Bevölkerung stärken.
  • Geplante Maßnahmen umfassen die Überarbeitung des Masterplans Tourismus, Förderung des Ganzjahrestourismus und Bekämpfung des Fachkräftemangels.
  • Schwerpunkt auf Kulinarik und Ganzjahrestourismus mit speziellen Angeboten für deutsche Gäste und internationale Märkte, einschließlich China und USA.

Mit Vorschusslorbeeren wichtiger Branchenvertreter ausgestattet, hat die neue Tourismus-Staatssekretärin Elisabeth Zehetner (ÖVP) gleich ihren ersten Arbeitstag auf der weltgrößten Reisefachmesse ITB in Berlin zugebracht. 

Sie ist im Wirtschaftsministerium zuständig für Energie, Start-ups und eben auch Tourismus, was der eine oder andere Beobachter als Schwächung der Tourismus-Agenden im Vergleich zur Vorgängerregierung sieht. Doch Zehetner präsentierte sich in Berlin durchaus selbstbewusst und versicherte vor Medienvertretern, dass der Tourismus als florierende Branche und wichtige Konjunkturlokomotive in wirtschaftlich besonders herausfordernden Zeiten, auch eine der Top-Prioritäten der neuen Dreier-Koalition sei.

Zehetner sieht den Tourismus als wichtige Stütze der Volkswirtschaft, will aber auch die Akzeptanz in der Bevölkerung stärken, wo der Massentourismus Einzug gehalten hat. 

Als erste Maßnahme will Zehetner den Masterplan Tourismus aus 2019 überarbeiten lassen. Es geht dabei in Richtung mehr Internationalisierung, denn bisher kommen mehr als zwei Drittel aller Gäste Jahr für Jahr aus Deutschland, Österreich und den Niederlanden. Dazu ist mehr Ganzjahrestourismus in Zeiten des Klimawandels ein Ziel. Das stellt eine besondere Herausforderung für das vom Wintersport verwöhnte Österreich dar, wenn es künftig vor allem in niedrigen Lagen immer weniger natürlichen Schnee geben wird. Destinationen wie Leogang oder das Ötztal haben es etwa durch den Mountainbike-Trend geschafft, eine Balance zwischen Winter und Sommer herzustellen. In vielen anderen Orten, etwa St. Anton oder Lech ist es im Sommer noch vergleichsweise leer.

Im neuen Regierungsprogramm etliche Maßnahmen zur Stärkung der heimischen Tourismuswirtschaft geplant. Das reicht von der Entbürokratisierung z.B. bei Betriebsübergaben und Anlagengenehmigungen, über einen Lösungsversuch für die zuletzt wieder aufgetauchte Trinkgeldproblematik bis hin zum Kampf gegen den Fachkräftemangel. 

Hier soll u.a. das Saisonnierkontingent weiter von derzeit 4.985 Plätzen auf 5.500 pro Jahr ausgebaut werden und ein zusätzliche Westbalkan-Kontingent geschaffen werden (2.500 Plätze).

Inhaltlich setzen Zehetner, die Österreich Werbung und all ihre Partner heuer den Schwerpunkt auf Kulinarik und Ganzjahrestourismus. Besonders umworben wird traditionell der deutsche Gast, aber auch die Fernmärkte sind nach den Corona-Problemen stark zurück gekommen. So verzeichnen USA und China besonders hohe Zuwächse. ÖW-Chefin Astrid Steharnig-Staudinger sprach das Potenzial von 20 Millionen potenziellen Skifahrern in China an. Oder erinnerte daran, dass es auch in der ersten Amtszeit von Donald Trump keine negativen Auswirkungen auf das Reiseverhalten der Amerikaner nach Europa und Österreich gegeben habe.

Für die deutschen und österreichischen Gäste immer wichtiger wird das Thema Kulinarik. Es ermöglicht für die Touristiker sozusagen den Brückenschlag zwischen der Winter- und Sommersaison. Die ÖW hat dazu in Berlin Sterneköche wie Andreas Herbst aufgeboten, der dem Publikum spezielles Sauerteig-Butterbrot aus seinem Heimatort Leogang kredenzte. Herbst interpretiert die alpine Küche neu und überraschte etwa mit Speck aus roten Rüben. Aber auch 1.000 Marillenkrapfen wurden passend zum Faschingsdienstag verteilt oder eine Wiener Jausenstation unter dem augenzwinkernden Motto "Alles wurscht" präsentiert - Käsekrainer und Leberkäs inklusive.

Austrian Leading Sights

Ein starkes Zugpferd sind freilich auch Österreichs bekannteste Sehenswürdigkeiten, die für 30 Millionen Besucher pro Jahr stehen. Die Top-Spots Österreichs sind zusammengefasst im relativ jungen Verein „Austrian Leading Sights“ – angeführt von Schönbrunn-Chef Klaus Panholzer. Bis zur ITB 2026 will er ein österreichweites Ticket für alle Top-Sehenswürdigkeiten bis hin zu Großglockner und Kristallwelten anbieten. 52 Partner hat er schon.  

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