Oberösterreichischer Logistikanlagenbauer TGW mit Rekordaufträgen

Roboflex-Roboter von TGW
Das Unternehmen hat sein Ergebnis um mehr als 66 Prozent gesteigert. Große Hoffnungen setzt man ins US-Geschäft.

Zusammenfassung

  • TGW Logistics verzeichnete Rekordaufträge von 1,5 Mrd. Euro und steigerte das EBIT um über 66 Prozent auf 49,3 Mio. Euro.
  • Das Unternehmen investiert 100 Mio. Euro in den Ausbau des Standorts Marchtrenk und setzt auf Innovationen wie den KI-basierten Kommissionier-Roboter Roboflex.
  • TGW plant weiteres Wachstum, insbesondere im US-Markt, sucht weltweit 230 neue Mitarbeiter und schüttet 5,5 Mio. Euro Mitarbeiterbeteiligung aus.

Der oberösterreichische Logistikanlagenbauer TGW Logistics profitiert von einer starken Nachfrage nach Automatisierungslösungen und hat im vergangenen Jahr Aufträge im Wert von 1,5 Mrd. Euro erhalten. 

Zu dem Rekordwert haben neue Kunden, etwa aus der Lebensmittelindustrie, aber auch Zuwächse im Geschäft in den USA beigetragen, sagte TGW-Chef Henry Puhl am Freitag bei der Präsentation der Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. 

Die Umsätze stiegen im Geschäftsjahr 2024/25 leicht auf 1,07 Mrd. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um mehr als 66 Prozent auf 49,3 Mio. Euro zu, 

TGW entwirft, baut und betreut vollautomatische Logistikzentren. Traditionell stark ist das Unternehmen im Modebereich. Zu den Kunden zählen u.a. Intersport, Mango oder Puma, aber auch das US-Unternehmen Levi Strauss.  Mit neuen Technologien habe man auch im Lebensmittelbereich zunehmend punkten können, sagt Puhl. Lösungen stellt man etwa für Interspar, aber auch den Schweizer Lebensmittelkonzern Coop oder die schwedische ICA-Gruppe bereit. 

Investitionen in den Standort

Der TGW-Standort im oberösterreichischen Marchtrenk wird gerade ausgebaut. Für die Erweiterung der Produktionshalle nimmt das Unternehmen 100 Mio. Euro in die Hand. Entstehen soll ein riesiges Lagersystem mit fast 50.000 Stellplätzen. Die Produktionshalle soll auch als Referenzanlage für Kunden dienen, sagte Puhl.

Investiert wird auch kräftig in Forschung und Entwicklung. Fünf Prozent des Umsatzes fließen in den Bereich. TGW verfügt über 900 Patente. Besonders stolz ist man etwa auf den Kommissionier-Roboter Rovoflex, der mit Hilfe Künstlicher Intelligenz Gegenstände erkennen und auch greifen kann. Mit dem Roboter, der Waren in Verpackungen legt, habe man bei Intersport in Wels Effizienzsteigerungen um 20 Prozent erzielt, sagte Puhl.

Hoffen auf US-Geschäft

Wachsen will TGW auch weiter. Der Marktanteil in Europa soll ausgebaut werden. Auch im US-Geschäft will man ähnlich stark werden. Dort habe man stark in Vertriebsaktivitäten investiert, sagte Finanzchef Sebastian Wolf. Die Rahmenbedingungen seien zwar durch die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump verschärft worden. Der Bedarf nach Automatisierungslösungen sei wegen der hohen Lohnkosten in den USA aber groß. Auch über Investitionen in den USA wird nachgedacht.  

Mitarbeiter gesucht

Wachsen soll auch die Mitarbeiterzahl. Aktuell beschäftigt das Unternehmen 4.600 Mitarbeiter in Europa, Asien und den USA. Im vergangenen Jahr legte die Zahl um mehr als drei Prozent zu. Weltweit werden 180 Mitarbeiter gesucht. 80 davon in Österreich. Heuer soll auch wieder eine Mitarbeiterbeteiligung ausbezahlt werden. Insgesamt sollen 5,5 Mio. Euro ausgeschüttet werden, sagte Puhl. 

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