Telekom Austria: Wachstum, Dividende und digitale Expansion

Zusammenfassung
- Telekom Austria erwartet 2-3% Umsatzwachstum durch Mobilfunk und IT-Geschäft 2025.
- 500 Millionen Euro Investition in Österreich geplant, vor allem in den Ausbau des Glasfasernetzes.
- Dividende wird auf 0,40 Euro erhöht; KI zur Unterstützung, aber nicht als Jobkiller eingesetzt.
Thomas Arnoldner, stellvertretender CEO der Telekom Austria AG, zeigt sich für das heurige Jahr optimistisch. So geht er von einem Umsatzwachstum von zwei bis drei Prozent aus. Das Plus soll vor allem durch Zuwächse im Mobilfunk und durch das IT-Geschäft für Geschäftskunden erzielt werden.
Der Konzern ist neben Österreich in Bulgarien, Kroatien, Serbien, Slowenien, Nordmazedonien und in Belarus tätig. Aufgrund des Ukraine-Krieges und der Nähe des Regimes in Minsk zu Moskau ist die Lage in Belarus für die Telekom nach wie vor angespannt.
Unter anderem darf die Telekom die dort erzielten Dividenden im Ausmaß eines hohen zweistelligen Millionenbetrags nicht abrufen. Die Telekom hat in dem Land 2.000 Beschäftigte und sechs Millionen Kundinnen und Kunden, was bei 9,1 Millionen Einwohnern eine starke Marktposition bedeutet. Laut Arnoldner ist ein Rückzug aus Belarus weiterhin nicht geplant. Die Kunden und Beschäftigten würden sich auf die Telekom verlassen.
Insgesamt zählt der Konzern 30 Millionen Kunden und 17.000 Beschäftigte. Rund 6.700 davon in Österreich. Pro Jahr werden hierzulande rund 300 bis 400 Jobs durch die sogenannte natürliche Personalfluktuation abgebaut.
Der Umsatz der Telekom Austria-Gruppe stieg im Vorjahr um 3,1 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Der Dividendenvorschlag liegt bei 0,40 Euro, nach 0,36 Euro im Jahr 2023. Das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) kletterte erstmals auf über 2 Mrd. Euro.
In Österreich wird das Unternehmen heuer 500 Millionen Euro investieren. Unter anderem in den Ausbau des Glasfasernetzes. Dieses umfasst 77.000 Kilometer. 850.000 Haushalte sind an das A1-Glasfasernetz angeschlossen.
KI seit Jahren im Einsatz
Kein Jobkiller ist die Künstliche Intelligenz (KI), die bei der Telekom seit Jahren in Verwendung ist. Die KI sagt etwa, welche Mobilfunkstation ausfallgefährdet ist oder welcher Kunde vielleicht bald kündigt.
Die Funkleistung in der Nacht wird auch über KI gesteuert. Die KI wirke unterstützend, so Arnoldner, würde die Jobs aber nicht ersetzen.

Thomas Arnoldner, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der A1 Telekom Austria Group
Investitionen in Glasfasernetz
Rund 500 Millionen Euro investiert das Unternehmen heuer wieder in Österreich. Das meiste Geld fließt in den Ausbau des Glasfasernetzes. Einmal mehr kritisieren dabei Arnoldner und Österreich-Chef Marcus Grausam die Förderpolitik. Die würde etwa den Bau fördern, wodurch aber die Tiefbaukosten gegenüber 2021 um 30 Prozent gestiegen seien.
Die Förderung solle der erhalten, der einen Anschluss will, so Grausam. Zudem würden globale Tech-Konzerne von der digitalen Infrastruktur hierzulande profitieren, ohne dafür etwas investieren zu müssen.
Die Telekom Austria gehört aktuell zu 60,6 Prozent dem mexikanischen Konzern America Movil und zu 28,4 Prozent der österreichischen Staatsholding ÖBAG. Mit der Auslagerung der Funktürme im Jahr 2023 hat die Gruppe ihre Schulden stark reduziert und sich bis 2027 ambitionierte Wachstums-und Profitabilitätsziele gesetzt.
Die Dividende soll heuer 0,40 Euro je Aktie betragen. Seit 2018 ist die Dividende (damals 0,20 Euro pro Aktie) übrigens ständig gestiegen.
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