Sturm "Niklas" verhagelte VIG das erste Quartal

Die Vienna Insurance Group (VIG) verzeichnete im ersten Quartal deutlich mehr Unwetterschäden, vor allem wegen des Sturms "Niklas". Ausgewirkt habe sich "Niklas" vorwiegend in Österreich und Tschechien und in einem geringeren Ausmaß auch in der Slowakei und Polen, sagte VIG-Chef Peter Hagen am Mittwoch.
Sturmtief Niklas zog über Österreich
In Österreich seien die Belastungen aus Unwetterschäden netto nach Rückversicherung in den ersten drei Monaten bei rund 13 Millionen Euro gelegen. Das sind um etwa 6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr.
Auch Niedrigzinsen belasten
Auf den Quartalsgewinn gedrückt haben bei der VIG neben den höheren Unwetterschäden vor allem auch die Niedrigzinsen. Österreich sei am stärksten betroffen vom gesenkten Zinsniveau. So befinde sich etwa der Hauptanteil der Kapitalanlagen hierzulande. Für das Gesamtjahr erwarte die VIG einen Rückgang im ordentlichen Finanzergebnis, der wohl nicht durch ein verbessertes versicherungstechnisches Ergebnis kompensiert werden könne. Man werde aber weiterhin nicht riskanter investieren als bisher, bekräftigte Hagen heute. Bereits Mitte April hatte der VIG-Chef erklärt, dass das Finanzergebnis um einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag zurückgehen könnte, falls die Zinsen weiter sinken.
Hypo/Heta schon abgeschrieben
Einen weiteren Abschreibungsbedarf für die Hypo/Heta gab es im ersten Quartal nicht, die VIG habe schon 2014 sehr konservativ bilanziert. Im Vorjahr haben Abschreibungen auf Hypo/Heta-Anleihen den Versicherungskonzern 79 Millionen Euro gekostet. Die nachrangigen Bonds waren auf Null abgewertet worden, die vorrangigen, mit Auszahlungsstopp der FMA belegten, zur Hälfte.
Im ersten Quartal ging der Vorsteuergewinn in Österreich, wo die VIG mit der Wiener Städtischen, der s Versicherung und der Donau Versicherung vertreten ist, um 31,4 Prozent auf 39,6 Millionen Euro zurück. Beschäftigt waren im VIG-Konzern 22.873 Mitarbeiter, um 487 weniger als im Gesamtjahr 2014, was laut Quartalsbericht vor allem auf Optimierung der Vertriebsstruktur in Rumänien und in den übrigen Märkten zurückzuführen war.
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