Streit bei Laudamotion: Offener Hilferuf der Mitarbeiter

Tochter Lauda mit Riesenverlust, Ryanair dafür nahe am Milliardengewinn
Airline-Beschäftigte appellieren an Gewerkschaft, der Kurzarbeit zuzustimmen. Qatar Air geht das Geld aus

Bei der Ryanair-Tochter Laudamotion haben nun 304 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Offenen Brief an die Gewerkschaft vida appelliert, der Kurzarbeit im Unternehmen zuzustimmen. Laudamotion hatte am Freitag alle 550 Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet. Kurzarbeit ist wegen eines seit langem bestehenden Streits um die Anerkennung des Laudamotion-Betriebsrats bisher nicht zustandegekommen.

Hintergrund des Problems ist ein Streit zwischen Laudamotion und seinem Betriebsrat. Aus Unternehmenssicht ist der Betriebsrat nicht rechtsgültig zustande gekommen und darf daher nicht die Interessen der Mitarbeiter vertreten. Die Gewerkschaft unterstützt hingegen den Betriebsrat und hält die Kündigung der Betriebsratschefin für unwirksam.

Unternehmen mit Betriebsrat müssen Kurzarbeit über diesen beantragen, Unternehmen ohne Betriebsrat können Kurzarbeit in individuellen Vereinbarungen mit den einzelnen Mitarbeitern auf den Weg bringen. Laudamotion hat nach eigenen Angaben mit rund 95 Prozent der Belegschaft individuelle Kurzarbeitsvereinbarungen geschlossen, die Wirtschaftskammer hat diesen zugestimmt, die Bestätigung der Gewerkschaft steht aber noch aus.

Qatar Air in Not

Indes könnte der Airline Qatar Airways könnte bald das Geld ausgehen, wie Qatar-Chef Akbar Al-Baker zu Reuters sagte. "Wir haben genug Cash, um eine sehr kurze Zeit zu überbrücken." Irgendwann müsse man den Eigentümer Qatar um Unterstützung bitten. Unterdessen werde so lange wie nötig weitergeflogen, um Reisende in ihre Heimatländer zurückzubringen, ergänzte er.

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