Strabag zahlt Dividende für 2019 nur unter Vorbehalt aus

Strabag zahlt Dividende für 2019 nur unter Vorbehalt aus
Ausschüttung erfolgt unter der Bedingung, dass die liquiden Mittel des Konzerns dadurch nicht unter eine Milliarde Euro rutschen.

Der Bauriese Strabag stutzt die Gewinnausschüttung für 2019 auf die Hälfte zurück. Die Dividende soll von 1,80 Euro auf 90 Cent je Aktie reduziert werden, teilte der Vorstand am Donnerstag mit. Kurz zuvor hatte die Porr bekanntgegeben, angesichts der Corona-Pandemie gänzlich auf eine Ausschüttung zu verzichten.

Beide Unternehmen nützen die von der Regierung angebotene Möglichkeit der Kurzarbeit.

Bedingte Auszahlung

Vorstand und Aufsichtsrat der Strabag schlagen der Hauptversammlung eine bedingte Auszahlung der gekürzten Dividende zum 30. November vor. Der Restbetrag soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Durch die Ausschüttung dürfen die liquiden Mittel des Bauriesen aber nicht unter 1 Mrd. Euro sinken, geht aus der entsprechenden aufschiebenden Bedingung hervor. Vor dem Hintergrund der Coronakrise soll den Konzernangaben zufolge sichergestellt werden, "dass auch die Auszahlung einer solcherart gekürzten Dividende die Liquidität der Gesellschaft nicht ungebührlich belastet".

Rückgang um zehn Prozent

Aus heutiger Sicht geht das Strabag-Management für das laufende Geschäftsjahr von einer um etwa 10 Prozent verringerten Leistung und einem "leicht abgeschwächten Ergebnis" aus. Für 2020 lasse sich jedoch "nach wie vor noch keine verlässliche Einschätzung" der Effekte der Coronavirus-Krise auf das Ergebnis und damit auf die angestrebte EBIT-Marge abgeben, hieß es aus dem Vorstand weiters.

Der Vorschlag zur Gewinnverwendung werde von den in einem Syndikat verbundenen Strabag-Kernaktionären - Raiffeisen/UNIQA, Rasperia Trading rund um den russischen Milliardär Oleg Deripaska sowie Haselsteiner-Gruppe - unterstützt.

Bewertung im November

Bis zum 25. November 2020 wird die Strabag eine Bestätigung der Linzer Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft KPMG Austria einholen. Diese soll die Gesamtsumme der liquiden Mittel zuzüglich vertraglich zugesagter, aber nicht ausgenutzter Kredite zum Stichtag 31. Oktober 2020 bewerten.

Dann wird bekanntgegeben, ob die oben angeführte Bedingung erfüllt ist. Sofern die aufschiebende Bedingung nicht eintritt, werde auch der auf die beschlossene Dividende entfallende Teil des Bilanzgewinns auf neue Rechnung vorgetragen.

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