Spionagevorwürfe gegen Huawei in Deutschland

Huawei dementierte die Vorwürfe
Manager soll IT-Spezialisten in München beauftragt haben, Software von Konkurrent Cisco auszuforschen.

Ein Manager des chinesischen Technologieriesen Huawei soll IT-Spezialisten des Huawei Forschungszentrums in München mit Industriespionage beauftragt haben. Laut Welt am Sonntag sollte das Entwicklerteam eine  Software des Konkurrenten Cisco ausforschen und sie auf unerlaubte Weise nachbauen.

Demnach könnte der Auftrag direkt aus dem Huawei-Hauptquartier in China gekommen sein. Teammitglieder schilderten laut  Welt am Sonntag, dass sie sich gegen den Auftrag gewehrt und um Klärung mit der Rechtsabteilung gebeten hätten. Diese Klärung habe jedoch nicht stattgefunden. Nach der Weigerung des Teams, den Auftrag auszuführen, bekamen demnach mehrere von ihnen Konsequenzen zu spüren. Einem Mitarbeiter sei der Arbeitsvertrag gekündigt worden, ein weiterer sei degradiert worden und ein dritter, der als freier Mitarbeiter tätig war, habe keine Vertragsverlängerung bekommen.

Huawei weist Vorwurf zurück

Huawei Deutschland wies die Vorwürfe auf Anfrage der Welt am Sonntag  zurück. Das Unternehmen erklärte, der Vorgang sei intern geprüft worden. Es sei weder "gegen externe gesetzliche oder vertragliche Vorschriften noch gegen interne Richtlinien zu irgendeinem Zeitpunkt verstoßen" worden. Eine Verletzung geistiger Eigentumsrechte habe nie stattgefunden und sei auch nie geplant oder intendiert gewesen. Zu den angegebenen Konsequenzen für die betroffenen Mitarbeiter äußerte sich Huawei nicht.

5G-Problematik

Huawei ist einer der weltweit größten Telekommunikationsausrüster und führend etwa bei der 5G-Technologie. In zahlreichen Ländern, darunter auch Deutschland, gibt es aber Sorgen, dass Huawei-Technik ein Einfallstor für chinesische Spionage oder Sabotage sein könnte. Die USA und Großbritannien haben das Unternehmen deshalb vom Aufbau ihrer 5G-Netze ausgeschlossen und üben Druck auf europäische Staaten aus, dies ebenfalls zu tun.

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