Signale von russischer Seite für weitere Verhandlungen sorgten im Tagesverlauf für ein wenig Beruhigung. Zu Börseschluss lag der Frankfurter DAX 2 Prozent im Minus, der Züricher SMI 1,7 Prozent und der Pariser CAC 2,3 Prozent. Der Moskauer RTS schloss schließlich mit knapp minus drei Prozent.
Auch russische Staatsanleihen wurden zahlreich aus den Depots geworfen. Der von der Wiener Börse berechnete CECE-Index für die zentral- und osteuropäische Region fiel um 2,4 Prozent. Die US-Börsen eröffneten ebenfalls schwach, wobei die in den vergangenen Wochen besonders heftig gebeutelte Technologiebörse Nasdaq sogar im Plus lag.
Nicht verbessern konnte jedoch der Wiener Leitindex ATX seine Lage. Er notierte weiterhin 3,2 Prozent im Minus und war damit Schlusslicht in den etablierten Märkten Europas. Kein einziger Wert war im Plus. Grund dafür ist die starke Bankenlastigkeit des Index.
Größter Verlierer war die in Russland und der Ukraine vertretene Raiffeisen Bank International mit minus 6 Prozent (in der Spitze sogar minus 10 Prozent). Bei UNIQA und voestalpine waren es minus 4,8 bzw. 4,3 Prozent.
OMV verschlechterte sich trotz eines hohen Ölpreises der Nordseesorte Brent von bis zu 96 Dollar je Barrel (159 Liter) um 4 Prozent. Schon jetzt liegt der Ölpreis so hoch wie zuletzt 2015. Rohstoffexperten erwarten, dass sich dieser sogar auf 140 Dollar erhöhen könnte, falls es zum Krieg kommen sollte.
Erschwerend kommt in Wien die Ostlastigkeit sowie die relative Kleinheit des Marktes hinzu. Hier wirken sich Turbulenzen sofort stärker aus. Allerdings muss erwähnt werden, dass sich die Wiener Börse seit Jahresbeginn gerechnet besser geschlagen hat als viele Mitbewerber. Der ATX liegt noch immer 0,8 Prozent im Plus, der Frankfurter DAX schon 4,9 Prozent im Minus.
Neben der Ukraine-Krise gibt es als weitere große Ungewissheit die Geldpolitik der US-Notenbank,. „Es ist nicht ganz klar, wie die Politik der Fed aussieht. Es ist eine Straffungspolitik, aber es ist nicht klar, wie weit und schnell sie gehen wird“, sagt Matt Siddle, Portfoliomanager bei Fidelity Investments.
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