Riesiges Solarprojekt im Burgenland: EIB investiert 80 Mio. Euro
Im nördlichen Burgenland wird in den kommenden Jahren ein riesiges neues Solarprojekt verwirklicht. Dabei sollen sechs Photovoltaik-Anlagen mit einer gemeinsamen Spitzenleistung von 257 Megawatt entstehen, die eine gleichzeitige landwirtschaftliche Nutzung der bebauten Fläche ermöglichen (Agri-PV). Außerdem wird ein Batteriespeichersystem mit einer Kapazität von 8,6 Megawattstunden gebaut. Das hat der Stromerzeuger Püspök angekündigt.
EIB, Erste Bank und EU investieren
144 Millionen Euro wird das Projekt kosten. 80 Millionen davon wird die Europäische Investmentbank (EIB) bereitstellen, 43 Millionen werden durch ein Darlehen der Erste Bank gedeckt. Das Projekt wird vom REPowerEU-Plan der Europäischen Union unterstützt, der das Ziel verfolgt, die europäische Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu reduzieren. Die Investition unterstützt auch die Ziele des österreichischen Nationalen Energie- und Klimaplans (NEKP), der bis 2030 eine vollständige Umstellung der Stromerzeugung auf erneuerbare Energien vorsieht.
Die sechs Agrar-Photovoltaikparks stellten "einen Meilenstein auf unserem Weg zu einer nachhaltigen Energiezukunft dar", sagt Lukas Püspök, CEO von Püspök. "Mit einer Leistung von 257 Megawattpeak beschleunigen wir nicht nur den Weg zur Energieunabhängigkeit Österreichs, sondern leisten auch einen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Durch die Integration eines leistungsfähigen Batteriesystems sorgen wir für eine stabilere Einspeisung und entlasten damit die Netze."
Für Österreich enorme Dimension
257 Megawatt bedeuten ein für heimische Verhältnisse enorm großes Projekt. Zum Vergleich: Die größten einzelnen PV-Parks des Landes kommen auf 40 bis 60 MW Spitzenleistung. 257 MW entsprechen rund einem Zehntel der 2023 insgesamt in Österreich neuinstallierten PV-Leistung. Das Batteriespeichersystem soll bei Bedarf Strom mit einer Leistung von 4,1 Megawatt ins Netz einspeisen können.
Entstehen sollen die sechs neuen Agri-PV-Anlagen im Viereck zwischen Parndorf, Gattendorf, Nickelsdorf und Mönchhof. Mitte 2026 sollen die Anlagen ans Netz gehen. Sie sollen genug Strom erzeugen, um damit den Bedarf von 71.000 Haushalten zu decken. Püspök verkauft den Strom aber nicht direkt an Endkunden, sondern beliefert Stromversorger. In Parndorf betreibt Püspök mit Püspök BEG eGen eine Bürgerenergiegemeinschaft, die aber nicht überregional beworben wird.
Grüne Transformation als Wachstumschance
"Ein schneller Ausbau der erneuerbaren Energien ist entscheidend für die Dekarbonisierung der Wirtschaft. Die von Püspök geplanten Solarfarmen stellen einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung einer klimaneutralen Energieversorgung dar", sagt Thomas Östros, Vizepräsident der EIB. "Die grüne Transformation der Wirtschaft gehört zu den größten Herausforderungen unserer Zeit. Gleichzeitig ist sie eine enorme Wachstumschance für innovative Unternehmen", betont Hans Unterdorfer, Firmenkundenvorstand der Erste Bank.
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