Siemens-Chef kritisiert Fridays for Future scharf

Siemens-Chef Joe Kaeser wirft den Klimaaktivisten vor, keine gemeinsamen Lösungen für die Klimaprobleme suchen zu wollen.

Siemens-Chef Joe Kaeser hat Klimaaktivisten eine Verweigerungshaltung bei der Lösungssuche für Klimaprobleme vorgeworfen. "Kommt an den Tisch, wir lösen das gemeinsam", sagte er während des Weltwirtschaftsforums am Donnerstag in Davos.

"Je länger ihr wegbleibt und euch der Lösung verweigert, desto stärker verwirkt ihr euren moralischen Anspruch, uns zu kritisieren", sagte Kaeser, den Klimaaktivisten kürzlich scharf für sein Festhalten an einem Auftrag in einer australischen Kohlemine kritisiert hatten.

Kaeser lobte zwar das Ansinnen der Aktivistengruppe Fridays for Future, die seit längerem für mehr Klimaschutz auf die Straße geht. "Ich finde das gut, was sie machen. Ich finde das echt stark", sagte er.

Er wünsche sich allerdings, dass sich die Aktivisten an der Lösungssuche beteiligten, um die "Komplexität der Zusammenhänge" zu verstehen - beispielsweise zwischen Arbeitsplätzen und Klimaschutz.

Kaeser hatte der Fridays-for-Future-Aktivistin Luisa Neubauer vor knapp zwei Wochen bei einem Gespräch über den umstrittenen Auftrag in Australien einen Sitz in einem Aufsichtsgremium des künftigen Unternehmens Siemens Energy angeboten.

Neubauer hatte dies abgelehnt, weil sie Siemens dann nicht mehr unabhängig kommentieren könne. Zugleich hielt Siemens an dem Auftrag fest und handelte sich neue Proteste von Klimaaktivisten ein.

Am Freitagvormittag will Fridays for Future am Rande der 50. Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums in Davos für besseren Klimaschutz demonstrieren, wie die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und Luisa Neubauer am Donnerstag per Twitter mitteilten.

 

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