Shell-Chef: Ölkonzerne stärker besteuern

Ben van Beurden bleibt aber weiter zuversichtlich
Die Aussage von Ben van Beurden könnte die Debatte um Zufallsgewinne in Großbritannien befeuern.

Der scheidende Chef des Mineralölkonzerns Shell hat mit einer unüblichen Wortmeldung aufhorchen lassen. In Anbetracht der hohen Energiepreise wären höhere Steuern auf die Gewinne von Öl- und Gaskonzernzen "unvermeidlich", sagte Ben van Beurden auf einer Konferenz in London.

Denn die hohen Energiekosten würden insbesondere Menschen mit niedrigen Einkommen stark treffen, weswegen die Regierungen eingreifen müssten, um diese zu schützen und Schaden von erheblichen Teilen der Gesellschaft abzuwenden. Das sei schlicht eine "gesellschaftliche Realität", sagte van Beurden.

Die konservative Regierung von Premierministerin Liz Truss hatte zuletzt erklärt, die Energiekonzerne sollten ihre Gewinne reinvestieren. - Die öffentliche Aussage des Shell-Chefs könnte die Debatte um Zufallsgewinne anheizen.

Rückzug Ende des Jahres

Der 64-jährige Niederländer Ben van Beurden ist seit 1983 bei Shell, seit 2014 Konzernchef. Im September hat Shell bekanntgegeben, dass van Beurden mit Ende des Jahres zurücktritt. Sein Nachfolger soll der Leiter der Erneuerbare-Energien-Sparte, der Kanadier Wael Sawan werden.

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