Schweizer Privatbank muss wegen Signa schließen

FILE PHOTO: Construction site of Karstadt department store of Rene Benko's Signa empire in Munich
Ein Kredit in Höhe von 30 Mio. Euro an die Signa-Gruppe, der zum Großteil abgeschrieben werden musste, hat das Aus für die Ihag Privatbank zur Folge.

Die Schweizer Privatbank Ihag ist in die roten Zahlen geraten und muss schließen. Offiziell wurde der Schritt seitens des Finanzinstituts mit einem „schwierigen Marktumfeld“ und „mangelnden Wachstumschancen“ begründet.

Tatsächlich dürfte die Bank wegen eines Kredits an die strauchelnde Signa-Gruppe von René Benko in die missliche Lage geraten sein, wie der Schweizer Tagesanzeiger berichtet. 

Kredit nur zum Teil abgesichert

Ein Sprecher der Bank bestätigte Medienberichte über den Kredit, der Anfang 2023 gewährt wurde.  12 Mio. Euro seien durch Aktien abgesichert gewesen. 18 Mio. Euro musste die Bank abschreiben, hieß es. Für die 1949 gegründete Bank der Schweizer Industriellen-Familie Bührle bedeutete dies das Aus. 

Die Ihag Bank hat mehr als 3 Mrd. Euro an Kundengeldern verwaltet. Das Kundenbuch wurde von der Vontobel Bank übernommen, wurde am Freitag vermeldet. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Übertragung der Kundengelder soll bis Anfang nächsten Jahres abgeschlossen sein. 

76 Mitarbeiter betroffen

Auch eine nicht näher genannte Zahl an Mitarbeitern soll zu Vontobel wechseln. Insgesamt sind von der Schließung 76 Mitarbeiter betroffen. 20 bis 25 müssten sich eine neue Stelle suchen. Auch Frühpensionierungen seien geplant, hieß es. 

Brisante Personalie

Der Kronen Zeitung fiel im Zusammenhang mit der Bank-Schließung auch eine brisante Personalie auf. Denn im Verwaltungsrat der Schweizer Privatbank saß 2023 auch die frühere FPÖ-Vizekanzlerin und Wüstenrot-Vorstandsvorsitzende Susanne Riess-Hahn. Bis Anfang 2024 bekleidet sie auch bei der Signa Prime Selection eine Aufsichtsratsfunktion. Auf der Website der Ihag wird sie in der Funktion allerdings nicht mehr angeführt.

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