Schramböck will "Renaissance des Produktionsstandorts Europa"

Schramböck will Start-ups unter die Arme greifen
Um die Unabhängigkeit in Krisenzeiten zu wahren, soll die Produktion in Schlüsselbereichen nach Europa zurückgeholt werden.

Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) will die Produktion in "Schlüsselbereichen" wieder nach Europa zurückholen. Das würde die Unabhängigkeit Europas im Krisenfall erhöhen und Arbeitsplätze schaffen, sagte sie dem "Handelsblatt". Beispiele für Schlüsselindustrien seien Halbleiter, Batterien, Wasserstoff und die Pharma- und Gesundheitsbranche.

"Ich plädiere für eine Renaissance des Produktionsstandorts Europa", so Schramböck. Der Staat solle sich nicht nur auf Forschung und Entwicklung konzentrieren, sondern die "Produktion wichtiger Produkte wieder ermöglichen". Die Konkurrenz verortete Schramböck nicht innerhalb der EU, sondern auf globaler Ebene, primär zu China und die USA.

Dramatischer Weckruf

Die Coronakrise sei ein dramatischer Weckruf, den Produktionsstandort Europa wiederzubeleben. Auch müsse der EU-Binnenmarkt rasch wiederhergestellt werden. "Nun ist aber notwendig, den grenzüberschreitenden Personenverkehr weiter zu lockern, wenn die Zahlen der Infizierten nicht steigen", sagte Schramböck. Sie hoffe auf einen schnellen Erfolg der bilateralen Gespräche mit Deutschland, die "sehr gut laufen". Gerade für eine exportorientierte Volkswirtschaft wie Österreich seien offene Grenzen wichtig.

Im Bezug zu Deutschland hat die angestrebte Grenzöffnung freilich einen konkreten Hintergrund: Der österreichische Tourismus, der immerhin 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet, lebt traditionell zu einem Gutteil von Gästen aus dem großen Nachbarland. Die Branche fürchtet derzeit, dass diese Gäste kommenden Sommer ausbleiben.

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