Schlechte Obsternte: Weniger Äpfel und Zwetschken, kaum Marillen

Apfelernte in Hessen
Die Obsternte liegt heuer in Österreich um 13 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt.

Spätfrost hat heuer zu einer der schlechtesten Obsternten seit Jahren geführt. Die Obsternte liege um 13 Prozent unter dem Zehnjahresdurchschnitt, das entspreche einem Ernterückgang um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, gab die Statistik Austria am Freitag bekannt. Große Einbußen gab es bei Zwetschken und Marillen, auch die Ernte von Kernobst wie Äpfeln und Birnen war unterdurchschnittlich. Lediglich bei Beerenobst konnte die Erntemenge des Vorjahres erreicht werden.

Rekordminus

In Summe lag die Erntemenge von Obst bei 192.700 Tonnen. Bei Äpfeln, die 95 Prozent der Kernobsternte ausmachten, wurde eine Produktionsmenge von 160.100 Tonnen erreicht, um 13 Prozent weniger als 2019. Bei Birnen fiel die Ernte mit 8.200 Tonnen zwar deutlich höher als im schlechten Vorjahr aus (+30 Prozent zu 2019), blieb aber trotzdem im Bereich des Zehnjahresmittels (-2 Prozent).

Bei Steinobst wurde mit einer Erntemenge von 5.600 Tonnen ein Rekordminus von 56 Prozent im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt verzeichnet, so die Statistik Austria. Im Vergleich zum Vorjahr fiel die Steinobsternte um 64 Prozent niedriger aus. Insbesondere bei Marillen führten die extremen Spätfröste zu hohen Verlusten.

Spätfrost

Kirschen und Weichseln litten nach frühzeitigem Vegetationsbeginn ebenfalls unter dem Spätfrost. Die Erntemenge belief sich hier auf 1.500 Tonnen und blieb damit 41 Prozent unter dem Vorjahreswert und 25 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Die Erntemenge von Zwetschken war mit 2.000 Tonnen zwar ähnlich hoch wie im Vorjahr, lag jedoch um 26 Prozent unter dem langjährigen Mittel. Ausschlaggebend dafür war auch hier vor allem der Frost zur Blütezeit.

Die Erntemenge von Beerenobst wie Erdbeeren, Ribiseln oder Heidelbeeren belief sich auf 18.700 Tonnen. Das entspricht nahezu der Vorjahresproduktion und liegt um 13 Prozent über dem Zehnjahresmittel.

Pilzerkrankungen

Die Walnussernte ist wegen Spätfrösten und verstärktem Auftreten von Pilzerkrankungen sowie Befall durch die Walnussfruchtfliege um über ein Drittel eingebrochen.

Bei Holunder, dessen Früchte vornehmlich in der Lebensmittelfarbstofferzeugung und Textilindustrie Verwendung finden, blieb die Produktion mit 5.300 Tonnen rund ein Drittel unter Vorjahresniveau und 40 Prozent unter dem Zehnjahresmittel. Die Früchte wurden durch die Kirschessigfliege massiv geschädigt.

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