Die Tiere sollen je nach Tierart einen Mindestraum an Platz erhalten. Transporte bei extremen Temperaturen – etwa bei über 30 Grad – sollen nur noch bei Einhaltung strenger Bedingungen erlaubt sein. „Jede Verbesserung bedeutet weniger Tierleid auf Europas Straßen. Kürzere Transportzeiten sind dafür essenziell“, begrüßt der für den Tierschutz zuständige Minister Johannes Rauch den Entwurf.
Export bleibt umstritten
Auch die Vorschriften für die Ausfuhr von lebenden Tieren aus der Union werden verschärft. Dazu gehören bessere Kontrollen in Drittländern, damit sie den gleichen Standards entsprechen wie in der EU. In vergangenen Jahren hat es ja mehrfach Skandale um den Export von Schlachttieren aus der EU gegeben. Der Transport per Schiff, meistens in Länder des Nahen Ostens, war unter Umständen erfolgt, die Tierschützer als skandalös bezeichnen. Die Tiere erlebten tage- und wochenlange Fahrten auf Fähren, oftmals unter katastrophalen Bedingungen.
Dass sich die Umstände beim Export durch die geplante Neuregelung tatsächlich verbessern, bezweifeln sowohl Rauch als auch die Tierschützer von Vier Pfoten. Der Entwurf muss jetzt ohnehin einmal im Parlament und dann mit den EU-Mitgliedsländern verhandelt werden.
Gegen Welpenfabriken
Wirkliche Fortschritte dagegen erhofft man sich von den neuen Regeln für Aufzucht und Handel mit Haustieren. Die EU-Kommission schlägt erstmals in der gesamten EU gültige Mindeststandards für Zucht, Haltung und Pflege von Hund, Katze oder Hamster vor.
Strenge Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit sowie automatisierte Kontrollen bei Online-Verkäufen sollen den Behörden helfen, illegalen Handel einzudämmen.
Die Mitgliedstaaten sollen Schulungen für Tierhalter anbieten. Damit könne man „endlich den illegalen Handel mit Welpen unter Kontrolle bringen“, freut sich etwa die EU-Abgeordnete der bayerischen CSU, Marlene Mortler: „Schließlich herrschen da ja grausamste Zustände.“ Die Herkunft der Welpen, die in vielen EU-Ländern angeboten würden, müsse in Zukunft bis zum Züchter lückenlos zurückverfolgt werden können.
Positiv auch die Reaktion des grünen EU-Abgeordneten Thomas Waitz, der sich für seine Fraktion mit dem Tierschutz beschäftigt und seit Monaten auf die Veröffentlichung des Entwurfes drängt: „Heute hat die Kommission endlich gehandelt. Der Vorschlag ist das Resultat jahrelanger Aufdeckungsarbeit und des Drucks von Bürgerinnen und Bürgern, Tierschutz-NGOs und den Grünen.“
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