Pleite eines bekannten Szene-Lokals mit 160 Plätzen

Pleite eines bekannten Szene-Lokals mit 160 Plätzen
Das Rauchverbot in der Gastronomie führte zu einem Umsatzeinbruch in Höhe von bis zu 30 Prozent.

Aufgrund der positiven Entwicklung und der großen Beliebtheit dieses Szene-Lokals musste die Betreiberin das Personal sogar auf zwölf Mitarbeiter aufstocken. Im Vorjahr fiel aber der geschäftsführende Alleingesellschafter aufgrund einer Krankheit mehrere Monate aus.

„Aufgrund der branchenüblichen Umsatzschwankungen und der erhöhten Kostenstruktur war die Antragstellerin im Herbst 2019 nicht mehr im Stande, sämtliche fälligen Verbindlichkeiten zu bezahlen. Um die Zahlungsstockung zu beheben, hat die Antragstellerin mit mehreren Gläubigern Ratenvereinbarungen abgeschlossen“, teilt das Unternehmen dem Konkursgericht mit.

Mit Einführung des generellen Rauchverbotes in der Gastronomie ab 1. November 2019 sei „der Umsatz der Antragstellerin in den Monaten November und Dezember 2019 um bis zu 30 Prozent eingebrochen. Es konnten die Alt-Verbindlichkeiten nicht vereinbarungsgemäß zurückbezahlt werden“.

Zuletzt soll die Betreiberin nicht mehr in der Lage gewesen sein, "die eingetretene Zahlungsstockung zu beheben, die mit ihren Gläubigern abgeschlossenen Ratenvereinbarungen einzuhalten und eine außergerichtliche Sanierung herbeizuführen". Sie musste den Weg zum Konkursgericht antreten.

Pleite eines bekannten Szene-Lokals mit 160 Plätzen

facebook KISSS BAR

Die Drink & Fun GmbH, vertreten von Anwalt Jakob Wöran von der Kanzlei Abel, betreibt unter der Bezeichnung „Kisss Bar Vienna“ eine Club-Lounge-Bar. Bei dem Lokal in der Nähe des Apollo-Kinos in Wien-Mariahilf handelt es sich um ein Mietobjekt mit einer Fläche von rund 180 Quadratmetern. Das Szene-Lokal fasst laut Gerhard Weinhofer von Creditreform bis zu 120 Personen im Innenraum und hat 40 Sitzplätze im Außenbereich.

Schulden und Vermögen

Die Verbindlichkeiten werden laut Creditreform mit rund 210.000 Euro beziffert, davon entfallen 78.000 Euro auf Lieferanten, 100.000 Euro auf sonstige Gläubiger, 24.000 Euro auf die Finanz, 7.200 Euro auf die Gebietskrankenkasse und je 500 Euro auf Mitarbeiter und das Magistrat Wien. Die Aktiva werden mit rund 20.000 Euro beziffert, davon entfallen je 10.000 Euro auf die Geschäftsausstattung und auf offene Forderungen und sonstige Vermögenswerte.

Das Unternehmen soll fortgeführt werden, die Zahl der Mitarbeiter wurde bereits auf sieben Mitarbeiter reduziert. Der Schanigarten soll auf die doppelte Größe ausgebaut werden. Den Gläubigern werden laut Creditreform 20 Prozent Quote geboten.

 

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