Pleite des Wiener Traditionskaffeehauses Cafe Ritter Ottakring

(Symbolbild)
Der Betrieb besteht seit 1907. Das Sanierungsverfahren wurde bereits eröffnet.

"Die Insolvenzursache liegt vor allem in dem durch denCOVID-19-bedingten Umsatzeinbruch seit März 2020. Aufgrund umfangreicher Investitionen in den Vorjahren war die wirtschaftliche Situation der Antragstellerin bereits vor Erlass der behördlichen Maßnahmen im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie angespannt ,insbesondere war die Antragstellerin um eine Restrukturierung der Bankverbindlichkeiten bemüht. Die Antragstellerin konnte im Rahmen der Wiedereröffnung nachdem ersten COVID-19-Lockdown ab Mitte Mai 2020 die Umsatz-und Ertragskraft grundsätzlich wieder steigern", heißt es im Insolvenzantrag aus der Feder der renommierten Anwaltskanzlei Abel. "Die neuerlichen, massiven Beeinträchtigungen sowohl der Ertrags-als auch der Liquiditätssituation im Rahmen der zweiten und drittenCOVID-19-Lockdowns ab November 2020 konnte jedoch finanziell nicht mehr überbrückt werden."

Das Schuldnerunternehmen beabsichtigt laut Creditreform und KSV1870 eine Entschuldung durch einen Sanierungsplan. Die Finanzierung des Sanierungsplans soll aus dem Fortbetrieb gelingen.

Die Rede ist laut Creditreform von der Coinberg - Cafe Ritter GmbH, die in der Ottakringerstraße 117 das Cafe Ritter Ottakring betreibt. Der Betrieb besteht seit 1907.Das Sanierungsverfahren wurde bereits eröffnet. 13 Mitarbeiter sind laut Creditreform und KSV1870 von der Insolvenz betroffen.

Pleite des Wiener Traditionskaffeehauses Cafe Ritter Ottakring

Schulden und Vermögen

Die Schulden werden laut Creditreform mit 943.000 Euro beziffert, davon entfallen fast 393.000 Euro auf Banken und 210.000 Euro gegenüber einem Gesellschafter und 100.000 Euro gegenüber der Coinberg Management. Knapp 182.000 Euro entfallen auf sonstige Verbindlichkeiten. Die Aktiva haben einen Buchwert in Höhe von knapp 126.000 Euro und das freie Vermögen beträgt lediglich 16.300 Euro.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Sanierungsbestrebungen tatsächlich aufrechterhalten werden können. Die angebotene Sanierungsplanquote liegt bei 20 Prozent zahlbar in zwei Jahren.

 

 

Pleite des Wiener Traditionskaffeehauses Cafe Ritter Ottakring

Die Zukunft

"Die Antragstellerin strebt den Fortbetrieb des„CafeRitterOttakring"an. Die Antragstellerin hat alle möglichen Maßnahmen zur Sicherstellung des Fortbetriebes des Unternehmens während des Sanierungsverfahrens getroffen. Aufgrund der aktuell geltende nCOVID-19-Zwangsmaßnahmen ist es jedoch erforderlich, den operativen Betrieb der Antragstellerin bis auf Weiteres stark zu reduzieren und einen Großteil der Teilbereiche bis zur Aufhebung des behördlichen Lock-Downs temporär zuschließen", heißt es im Insolvenzantrag."

Und weiter heißt es: "Sobald die COVID-19-Maßnahmen wieder eine übliche Geschäftstätigkeit zulassen, soll der operative Betrieb der Schuldnerin wieder hochgefahren und die Teilbereiche wieder eröffnet werden. Derzeit ist im Finanzplan auf Basis der Informationen der Bundesregierung in der Pressekonferenzam 17.Jänner 2021 eine schrittweise Wiedereröffnung ab Mitte März 2021 berücksichtigt. Die Details zur geplanten Fortführung sowie allfällige weitere notwendige Maßnahmen werden noch in Abstimmung mit dem Insolvenzverwalter erörtert. Die Antragstellerin rechnet mit einer hohen Gästeauslastung, zumal der Geschäftsbetrieb erfahrungsgemäß nicht vone inem Touristenzustrom abhängig ist, sondern eine Anlaufstelle für die Wiener Bevölkerung und die zahlreichen Stammgäste ist."

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