Viele Optionen stehen offen
Auf der Online-Plattform sollen "Menschen mit geeigneten Flächen auf Menschen treffen, die in die Energiewende investieren möchten", sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Ihr BMK hat die PV-Börse gemeinsam mit der Wirtschaftskammer (WKO) ins Leben gerufen. Seit ein paar Tagen können Interessierte auf der Plattform Flächen anbieten und u.a. mit Unternehmen in Kontakt treten, die PV-Anlagen auf eigene Kosten errichten und betreiben und Flächen dafür pachten oder Strom zu vertraglich gesicherten Preisen liefern. Genauso können aber auch Verkäufer von PV-Modulen oder Installationsbetriebe gefunden werden.
Ebenfalls in Kontakt treten könne man mit Energiegemeinschaften oder mit Menschen, die mit Nachbarn gemeinschaftliche Erzeugungsanlagen starten wollen, erklärt Mario Jandrokovic vom Energieinstitut der Wirtschaft. Das EIW betreibt die PV-Flächenbörse gemeinsam mit dem Dachverband PV Austria. "Es ist eine niederschwellige Kontaktbörse, aber sie soll auch dafür sensibilisieren, was alles möglich ist", sagt Jandrokovic.
Größtes Potenzial für Unternehmen
Das größte Potenzial, freie Flächen zur Verfügung zu stellen, bietet sich für Unternehmen. Sie besitzen oft große Dachflächen, die noch nicht für Photovoltaik genutzt werden, aber auch viele versiegelte Flächen rund um Gebäude. "Unternehmen soll durch die PV-Börse die Chance gegeben werden, sich mit Sonnenstrom zu versorgen, ohne viel investieren zu müssen. Das Finden von Anbietern soll erleichtert werden", sagt Judith Pospischil von PV Austria.
Freiflächen- und Agri-PV ausgeklammert
Sehr viel Fläche stünde auch in der Landwirtschaft zur Verfügung, "aber da halten wir uns jetzt noch heraus, weil es ein sensibles Thema ist", sagt Jandrokovic. "Bei klassischen Freiflächen schwingen viele Themen mit, wie Flächenwidmungen, Zonierungen, Netzanschlüsse. Das ist zuviel, um es in die Flächenbörse hineinzupacken", sagt Pospischil.
Für das BMK und WKO gehe es eher darum, brach liegende Potenziale auf Dächern und versiegelten Flächen zu nutzen. Hier gebe es auch einen großen Bedarf. Laut der E-Control geht der Markt für große PV-Anlagen in Österreich zurück. Die Flächenbörse könne dem laut Pospischil entgegenwirken.
Flächenanbieter haben die Kontrolle
Wer Flächen anbieten oder suchen möchte, kann sich bei der PV-Börse kostenlos registrieren und genaue Angaben zu einem Angebot oder Bedarf machen. Davon ausgehend zeigt die Plattform dazu passende Partner an. Flächenanbieter können Flächensuchende anklicken, um ihre Kontaktdaten freizugeben. "So besteht nicht die Gefahr, dass Unternehmen massenhaft Angebote verschicken und Flächenanbieter genervt sind", sagt Jandrokovic. Seit dem Start der Plattform vor einigen Tagen gebe es bereits "etliche" Anmeldungen.
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