Heuer um 18 Prozent weniger Photovoltaik-Zubau erwartet

Arbeiter bei der Installation einer PV-Anlage auf einem Hausdach.
Neuinstallationen von PV-Anlagen werden 2025 sinken, bleiben aber trotz gekürzter Förderungen auf einem relativ hohen Niveau.

Zusammenfassung

  • Photovoltaik-Zubau in Österreich sinkt 2025 um 18 Prozent, bleibt aber auf hohem Niveau.
  • Rückgang besonders stark bei Ein- und Zweifamilienhäusern, dennoch 70 Prozent mehr Leistung als 2022.
  • Förderungen wurden deutlich gekürzt, Einspeisevergütungen sind niedrig und Netzausbaugebühren für leistungsstärkere Anlagen geplant.

Trotz drastisch gekürzter staatlicher Förderungen bleibt der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen in Österreich heuer auf vergleichsweise hohem Niveau. Laut der Marktstudie "Branchenradar Photovoltaik in Österreich 2026" wird die neu installierte Nennleistung im Jahr 2025 zwar voraussichtlich um knapp 18 Prozent unter dem Vorjahreswert liegen, mit rund 1.700 Megawattpeak (MWp) aber immer noch deutlich über dem Niveau von 2022.

Bei Einfamilienhäusern ist Rückgang am größten

Besonders stark macht sich der Rückgang laut der Analyse im Wohnbereich bemerkbar, vor allem bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Im Vergleich zu 2022 werde dennoch um nahezu 70 Prozent mehr Leistung zugebaut, hieß es. Gegenüber dem Rekordjahr 2023 liege der Zuwachs um etwa 27 Prozent niedriger.

Rahmenbedingungen sind schlechter als in Vorjahren

Die Rahmenbedingungen für neue Investitionen gelten derzeit als deutlich schlechter als in den Vorjahren. Für Kleinanlagen wurde die bisherige Mehrwertsteuerbefreiung heuer durch einen Investitionskostenzuschuss von 10 Prozent ersetzt, was einer Halbierung des Fördersatzes entspricht. Zudem standen zunächst nur 30 Mio. Euro an Fördermitteln zur Verfügung, zur Jahresmitte wurde der Topf auf 50 Mio. Euro aufgestockt. Im vorangegangenen Förderprogramm waren insgesamt 600 Mio. Euro an staatlichen Subventionen bereitgestellt worden.

Für über 7 Kilowatt Einspeiseleistung zahlt man

Gleichzeitig pendeln sich die Einspeisevergütungen laut Branchenradar bei vergleichsweise niedrigen fünf Cent pro Kilowattstunde ein. In manchen Regionen sind die Einspeisekapazitäten für private Anlagen bereits so knapp, dass die Bundesregierung Betreiber privater Photovoltaik-Anlagen über Einspeise-Netzgebühren am Netzausbau beteiligen will - nach derzeitigen Plänen zumindest alle Anlagen mit einer momentanen Einspeiseleistung von mehr als 7 Kilowatt.

Überförderung in den vergangenen Jahren

"Offenbar funktioniert der Umstieg auf Solarenergie auch mit deutlich weniger staatlichen Subventionen ganz gut", sagt Branchenradar-Geschäftsführer Andreas Kreutzer. In den Förderjahren 2022 bis 2024 habe es "zweifelsohne eine Überförderung" gegeben, die Mitnahmeeffekte seien "gewaltig" gewesen.

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