Palmers droht die Pleite: Wie sich der Wäsche-Hersteller jetzt retten will

Die Zukunft des österreichischen Wäscheherstellers Palmers (rund 500 Mitarbeiter) hängt an einem seidenen Faden. Nachdem das Unternehmen am vergangenen Montag bestätigte, dass Mitarbeiter vorsorglich beim Frühwarnsystem des Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet wurden, konnte der KURIER nun in Erfahrung bringen, dass die gesamte Belegschaft zur Kündigung angemeldet worden ist.
Offiziell hieß es am Freitag vom Unternehmen, dass nach wie vor auf Hochtouren mit potenziellen Investoren verhandelt werde.
Doch laut gutinformierten Quellen soll außerdem ein Plan B vorbereitet werden.
Scheitern die hektischen Investorengespräche, dann soll Palmers ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung anstreben. Dieses soll spätestens am 14. Februar angemeldet werden, da am 15. des Monats die Zahlung der Steuern und Angaben fällig werde.
90-Tage-Frist
In einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung muss den Gläubigern eine Quote in Höhe von 30 Prozent innerhalb von zwei Jahren geboten werden. Und das Unternehmen hat nur 90 Tage Zeit, den Gläubigern einen plausiblen Sanierungsplan vorzulegen.
Dass bei Palmers Feuer auf dem Dach ist, hat der KURIER kürzlich berichtet. So liegt das Bonitätsrating für die Palmers Textil AG von Creditreform bei 431 von 600 Punkten. Ab 500 gilt ein Unternehmen als „Ausfall“.
Laut Creditreform soll Palmers „Zahlungsziele überschreiten und mehrfach Ratenzahlungen“ in Anspruch genommen haben. Eine Geschäftsverbindung sei Ermessenssache, so die Wirtschaftsauskunftei.
Wie berichtet, ist nicht nur der Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr 2023/2024 um fast fünf Millionen Euro auf 66,6 Millionen Euro gesunken. Der Jahresverlust ist von 4,48 Millionen Euro auf 14,68 Millionen Euro gestiegen. Die Verbindlichkeiten wurden mit 46,26 Millionen Euro beziffert.
Am 25. Jänner 2025 wurde bei Palmers eine Hauptversammlung (HV) abgehalten.
„Die Alleinaktionärin P Tex Holding führte aus, dass es derzeit einen Investor gibt, welcher plant, in das gegenständliche Unternehmen einzusteigen und zu investieren. Sollte dieser Einstieg erfolgen, ist geplant, eine Kapitalerhöhung vorzunehmen“, heißt es im HV-Protokoll.
Die Details wurden allerdings nicht offengelegt. Die höchste Priorität habe eine nachhaltige Fortführung des Unternehmens und die Sicherstellung der Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, betont der Wäschekonzern.
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